
Diese Nachricht aus der Landeshauptstadt Düsseldorf dürfte in Kamen und Umgebung große Betroffenheit auslösen – und zwar über alle Parteigrenzen hinweg: Bau- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) ist an Krebs erkrankt. Die Diagnose hat die 48-Jährige aus Kamen am Dienstagmittag (17.6.) selbst veröffentlicht.
„Im Rahmen eines Zufallsbefundes habe ich eine Krebsdiagnose erhalten“, schreibt Scharrenbach auf ihrer Facebook-Seite. Sie werde sich jetzt einer viermonatigen ambulanten Chemo-Therapie unterziehen. In dieser Zeit werde sie die Anzahl der öffentlichen Termine reduzieren, um sich der Behandlung widmen zu können.
Ans Aufgeben denkt Ina Scharrenbach nicht: „Die Geschäfte des Ministeriums führe ich ebenso wie meine politischen Ämter weiter. Ich bin zuversichtlich, dass ich mich bald wieder mit voller Kraft allen Aufgaben zuwenden kann.“
Die Nachrichtenagentur dpa schreibt über die Kamenerin: „Scharrenbach gilt im Landeskabinett als Viel-Arbeiterin, die praktisch immer im Dienst ist.“ Die Kommunalpolitiker in Kamen werden das bestätigen. Bevor Scharrenbach in die Landespolitik ging, engagierte sie sich auf lokaler Ebene. Dem Stadtrat gehörte sie von 1999 bis 2017 an. Ab 2011 führte sie die CDU-Fraktion. In Erinnerung ist sie im Kamener Rathaus als scharfzüngige Oppositionsrednerin geblieben.
Seit 2017 Ministerin
Als Landesministerin amtiert sie seit 2017. Zunächst berief sie der damalige Ministerpräsident Armin Laschet zur Ministerin für Heimat, Kommunales und Bauen und Gleichstellung. In dieser Position blieb sie auch unter Laschets Nachfolger Hendrik Wüst. Seit 2022 ist sie für Heimat, Kommunales, Bauen und Digitalisierung zuständig. Zudem ist sie stellvertretende Landesvorsitzende der CDU und gehört dem Präsidium der Bundes-CDU an.
Beteiligt an Koalitionsgesprächen
Nach der Bundestagswahl im vergangenen Februar leitete sie bei den Koalitionsverhandlungen zwischen ihrer Partei und der SPD die Arbeitsgruppe zu den Themen Verkehr, Infrastruktur, Bauen und Wohnen. Zwischenzeitlich galt sie als Kandidatin für einen Ministerposten in der neuen Bundesregierung, kam dann aber letztlich nicht zum Zuge.
Schon eine Stunde nach der Veröffentlichung standen unter dem Facebook-Post mehr als 200 Kommentare, die der Ministerin alles Gute und eine schnelle Genesung wünschen.