
Nachdem die türkische Nationalmannschaft am Mittwochabend (26.6.) mit ihrem 2:1-Sieg gegen Tschechien ins Achtelfinale der EM 2024 eingezogen ist, kam es im Zuständigkeitsbereich der Recklinghäuser Polizei zu zahlreichen Jubelfeiern und Autokorsos. In Recklinghausen hatten sich nach Angaben der Polizei zunächst etwa 1600 Fans zu einem friedlichen Public Viewing versammelt, während in Bottrop rund 320 Fans das Spiel ebenfalls ohne Zwischenfälle verfolgten.
In Recklinghausen organisierten die Fans anschließend einen Autokorso im Bereich der Wälle um die Innenstadt, bei dem die Polizei nur vereinzelt Verkehrsverstöße ahnden musste. Nach Angaben von Polizei-Sprecher Andreas Lesch blieb aber auch der Autokorso weitestgehend friedlich.
Demgegenüber fielen die Feiern in Bottrop auffälliger aus. Dort bewegten sich hunderte Fans in der Prosperstraße und Friedrich-Ebert-Straße sowohl zu Fuß als auch mit Fahrzeugen auf der Fahrbahn. Im Zuge der Jubelfeier näherte sich eine Gruppe von Fußballfans einem außerhalb stehenden Streifenwagen und umstellten sowohl die Polizeibeamten als auch das Fahrzeug.
Einige Fans begannen, so teilt es die Polizei mit, das Fahrzeug aufzuschaukeln. Die Situation entspannte sich erst, nachdem vom Fanlager eingewirkt wurde und die Polizei mit Verstärkung eingetroffen war, woraufhin sich die Gruppe auflöste.

Infolge des Vorfalls sind Strafverfahren wegen Landfriedensbruch, Nötigung und Versuch der Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel (§305a StGB) eingeleitet worden. „Dass sich die Fans der türkischen Nationalmannschaft über den Einzug ins Achtelfinale der EM freuen, kann ich nachvollziehen. Aber, wenn meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch große Personengruppen genötigt und Streifenwagen angegangen werden, ist die Grenze zu friedlichen Feiern überschritten“, sagt Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Jubelfeiern und Autokorsos wurden ebenfalls aus anderen Städten wie Oer-Erkenschwick, Datteln, Waltrop, Castrop-Rauxel, Marl und Gladbeck gemeldet, wobei die Polizei größtenteils die Fans feiern ließ. Leider mussten aber vereinzelt auch Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen geschrieben werden, weil die Sicherheit im Straßenverkehr nicht mehr gegeben war.