
Auto- und Bahnfahrer müssen sich in den Pfingstferien erneut auf mehrtägige Streckensperrungen zwischen Essen und Duisburg einstellen. Grund sind Bauarbeiten der Deutschen Bahn, einerseits wegen des Tanklasterbrandes unter einer Bahn-Brücke vor einigen Monaten in Mülheim, andererseits wegen der Inbetriebnahme des neuen Stellwerks in Duisburg.
Das ist für Autofahrer wichtig:
Die Autobahn A40 („Ruhrschnellweg“) wird dazu zwischen Kreuz Kaiserberg und Mülheim-Styrum vom 21. Mai, 21.00 Uhr, bis zum 25. Mai, 5.00 Uhr, in beiden Richtungen voll gesperrt. Weiträumige Umleitungen werden ausgeschildert.
Das ist für Bahnfahrer wichtig:
Die Vollsperrung der Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen beginnt ebenfalls am 21. Mai, allerdings erst um 23.00 Uhr. Betroffen sind auch die Gleise zwischen Mülheim-Styrum und Oberhausen sowie zwischen Essen-West und Bottrop. Die Züge sollen am Mittwoch, 26. Mai, um 5.00 Uhr wieder rollen.
Während der Sperrung werden viele Züge umgeleitet, einige Halte fallen aus. Pendelbusse kommen zum Einsatz, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Betroffen sind unter anderem die Regional-Express-Linien 2 und 42 aus dem Kreis Recklinghausen – sie enden in Essen und fahren nicht bis Düsseldorf bzw. Mönchengladbach. Auch die Pendler auf der S-Bahn-Linie 9 (Essen-Gladbeck-Recklinghausen bzw. Marl-Haltern) müssen sich auf Schienenersatzverkehr einstellen.
90 Mio. Euro für neues Stellwerk investiert
Hauptanlass für die Sperrungen sind letzte Bauarbeiten der Bahn vor der Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks in Duisburg am 26. Mai. Die Bauarbeiten dauerten drei Jahre und kosteten rund 90 Millionen Euro. Das neue Stellwerk löst zwei alte in Mülheim und Essen ab und soll für einen reibungsloseren Zugverkehr in dem Ballungsraum sorgen.
Bei den geplanten Bauarbeiten will die Bahn alte Signale abbauen und neue Signale und Weichen an die neue Technik anbinden. Bevor das neue Stellwerk das Kommando übernimmt, gibt es noch Testfahrten.
„Wir bauen gemeinsam ein neues Netz für Deutschland – und das neue Elektronische Stellwerk ist ein wichtiges Puzzlestück“, so Björn Schniederken, Projektleiter der DB Netz für das ESTW. „Der Puls kurz vor der Inbetriebnahme läuft noch einmal hoch, aber wir sind bestens vorbereitet.“
Zwei Hilfsbrücken führen künftig über die A40
Zugleich nutzt die Deutsche Bahn die Sperrung der Gleise, um die Arbeiten für die beiden Hilfsbrücken in Mülheim-Styrum über die A40 weiter voranzutreiben. Nachdem am vergangenen Wochenende schweres Bohrgerät auf die Baustelle gehoben wurde, tauschen die bis zu 750 Tonnen schweren Kräne das Bohrgerät gegen schweres Rammgerät aus. Außerdem muss das Erdreich aus den Bohrungen abtransportiert werden. Die DB hat insgesamt 46 Bohrungen mit bis zu 26 Metern Tiefe und einem Durchmesser von 1,20 durchgeführt. Für den Austausch des schweren Gerätes ist auch die A 40 (Dortmund-Duisburg-Venlo) im obengenannten Zeitraum in beiden Richtungen voll gesperrt.
Das neue Stellwerk in Duisburg
Die Deutsche Bahn (DB) nimmt die 2. Ausbaustufe des Elektronischen Stellwerkes (ESTW) Duisburg nach rund drei Jahren Bauzeit in Betrieb. Das neue, hochmoderne Stellwerk löst die alten Stellwerke in Mülheim-Styrum und Essen West ab. Es sorgt auf der hochausgelasteten Eisenbahnstrecke für mehr Qualität und mehr Flexibilität im Zugverkehr. Die DB hat das umfangreiche Bauprogramm überwiegend „unter rollendem Rad“ bewältigt. Auf einem Abschnitt von rund 20 Kilometern hat die DB 600 Kilometer neue Kabel verlegt, 24 Kilometer Kabelkanäle gebaut und 160 Querungen für Kabel unter den Gleisen gezogen. Außerdem hat die DB 178 Signale aufgestellt und 29 Weichenantriebe erneuert. Insgesamt hat die DB rund 90 Millionen Euro für eine starke Schiene und moderne Stellwerkstechnik für die Strecke zwischen Essen und Duisburg investiert.