
Georg Nießing, Bezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Emscher-Lippe-Aa, ist besorgt über die vielen freien Ausbildungsplätze im Kreis Recklinghausen. In einer Mitteilung fordert die Gewerkschaft die Jugendlichen auf, sich zu bewerben. 1337 Ausbildungsplätze sind im Kreis Recklinghausen laut der Bundesagentur für Arbeit noch frei.
Trotz des näher rückenden Ausbildungsbeginns am 1. September gebe es aber auch für Spätstarter weiterhin gute Chancen, eine passende Stelle zu finden, sagt Nießing.
Besonders im Baubereich gebe es 64 offene Stellen, die dringend besetzt werden müssten. Um Jugendliche bei ihrer Berufswahl zu unterstützen, rät Nießing dazu, neben der Kontaktaufnahme im Internet auch persönlich bei Ausbildungsbetrieben nachzufragen. „Es schadet nicht, einem Betrieb auch mal einen kleinen Schubs zu geben und zu sagen: ‚Hier bin ich!‘“
Außerdem sei es allemal besser, eine Ausbildung anzufangen als „irgendwo als Hilfskraft anzuheuern“. So gebe es zum Beispiel attraktive Entwicklungsmöglichkeiten als Gebäudereiniger. „Wer seine Ausbildung im Gebäudereiniger-Handwerk gemacht hat, kann seinen Meister machen oder Techniker werden und die Fachrichtung Reinigungs- und Hygienetechnik draufsatteln“, so der Gewerkschafter.
Er verweist zudem auf die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende. Die IG BAU setzt sich daher für die Schaffung von Azubi-Wohnungen ein und fordert verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung von Azubis. Hierbei appelliert Nießing vor allem an den Bund, mehr Engagement zu zeigen.