Gedenken auf jüdischem Friedhof Klartext von Landrat Bodo Klimpel zu aktuellem Hass auf Juden

Landrat Bodo Klimpel äußerte sich auf dem jüdischen Friedhof über den auf deutschen Straßen sichtbaren Judenhass. Im Hintergrund: Gemeindevorsitzender Dr. Mark Gutkin.
Gedenken allein ist nicht genug: Landrat Bodo Klimpel äußerte sich auf dem jüdischen Friedhof über den auf deutschen Straßen sichtbaren Judenhass. Im Hintergrund: Gemeindevorsitzender Dr. Mark Gutkin. © Jörg Gutzeit
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Der Terror der Hamas hat auch für die Jüdinnen und Juden in Recklinghausen alles geändert. Denn mit der militärischen Reaktion des israelischen Staates auf die Ermordung von 1400 Einwohnern, vom Baby bis zum Greis, bricht sich auf deutschen Straßen ein Hass auf Juden Bahn, für den Landrat Bodo Klimpel bei der Gedenkfeier am Sonntag (5.11.) deutliche Worte fand: „Was für eine Schande. Für uns und für unser Land.“

Auf dem jüdischen Friedhof am Nordcharweg in Recklinghausen war der CDU-Landrat der Hauptredner. Er sagte mit Blick auf die vielen israelfeindlichen Demos und Kundgebungen in deutschen Städten: „Was in den vergangenen Tagen auch in Deutschland sichtbar wurde, ist unfassbar.“ Dabei gehe es nicht nur um Israel, sondern um den Fortbestand der liberalen Gesellschaftsordnung insgesamt. Klimpel forderte mehr als nur Gedenken: „Nicht zu vergessen, ist nicht genug. Wir brauchen Konsequenzen.“

Kantor Isaac Tourgman richtete einen emotionalen Appell nicht nur an die Zuhörer am Nordcharweg.
Kantor Isaac Tourgman richtete einen emotionalen Appell nicht nur an die Zuhörer am Nordcharweg.© Jörg Gutzeit

In seiner Begrüßung fragte der Gemeindevorsitzende Dr. Mark Gutkin: „Warum müssen wir heute einen Zaun um unsere Gemeinde bauen?“ Worte des Dankes richtete Gutkin an die anwesende Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Die Polizei sorge für die Sicherheit der jüdischen Gemeinde im Kreis Recklinghausen.

Kantor Isaac Tourgman richtete einen emotionalen Appell an die Öffentlichkeit: „Erziehen Sie Ihre Kinder nicht im Hass, sondern in Liebe.“ Sonst werde das Töten und Morden niemals enden. In sein traditionelles hebräisches Schlussgebet nahm Tourgman zusätzlich zu den Namen der Konzentrationslager auch die Orte der Massaker vom 7. Oktober in Israel auf.

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