Flutkatastrophe Glockenläuten als Zeichen der Solidarität

Auch St. Peter in Recklinghausen beteiligt sich an der Gedenk-Aktion. © Jörg Gutzeit
Lesezeit

Zum Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe läuten am Freitag, 23. Juli, um 18 Uhr die Glocken der katholischen und evangelischen Kirchen im Kreis Recklinghausen. „Es sind sich alle einig, dass das ein sinnvolles Zeichen ist“, betont Kreisdechant Jürgen Quante. Wie Pfarrerin Kirsten Winzbeck geht Quante davon aus, dass kreisweit sämtliche Gemeinden bei der Aktion mitmachen.

In den meisten Kirchen wird sowieso geläutet

Allerdings: In den meisten Kirchen werden um 18 Uhr die Glocken ohnehin geläutet. „In der katholischen Kirche wird dann durch das Läuten dazu eingeladen, den ,Engel des Herrn‘ zu beten“, sagt Jürgen Quante. „Bei den meisten evangelischen Kirchen findet um 18 Uhr das ,Tagesgeläut‘ statt, mit dem zum Innehalten und Beten aufgerufen wird“, ergänzt Kirsten Winzbeck.

„So ist es eine verpasste Chance“

Deshalb fürchtet die Stellvertreterin der Superintendentin im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen, dass das Läuten am Freitagabend den meisten Menschen nicht als Zeichen für die Flutopfer auffallen wird. „Das ist sehr schade, denn ich finde die Aktion richtig gut. Sie ist ein Zeichen der Solidarität mit denen, die fast alles verloren haben. Wir zeigen, dass wir etwas tun wollen – durch Gebet und auch auf materieller Ebene durch Spenden. Aber durch die unglückliche Uhrzeit des ,normalen Läutens‘ werden viele den Zusammenhang zu der Flutkatastrophe nicht wahrnehmen – so ist es eine verpasste Chance. Eine andere Zeit wäre besser gewesen.“

Aufmerksamkeit durch längeres Läuten erreichen?

Jürgen Quante empfiehlt den Gemeinden, das normale, fünfminütige Läuten zu verlängern, um auf die besondere Aktion aufmerksam zu machen. „Wir werden das tun“, sagt der Propst von St. Peter in Recklinghausen. Außerdem wird Quante im 18 Uhr-Gottesdienst in St. Peter bei Gebet und Fürbitten die Flut thematisieren. „Ich werde auch dazu aufrufen, sich an der Katastrophenhilfe zu beteiligen. Und ich denke, das geschieht auch in anderen Kirchen, in denen zu dieser Zeit ein Gottesdienst stattfindet.“

Mit der Aktion greifen die Kirchen in mehreren Landesteilen eine entsprechende Idee und Bitte des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, auf.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen