Eichenprozessionsspinner Jetzt beginnt die Zeit der giftigen Brennhaare

So sehen die Raupen des Eichenprozessionsspinners aus. © dpa
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„In ein bis zwei Wochen sind die Raupen soweit, dann werden die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners gefährlich“, warnt Andreas Bunge, Betriebsdienstleiter der Autobahnmeisterei in Recklinghausen. Um noch einmal auf die Gefahren des Eichenprozessionsspinners aufmerksam zu machen, hat die Autobahn Westfalen an den Park- und WC-Anlagen Plakate mit Informationen und Handlungsempfehlungen aufgestellt. In den Tank- und Rastanlagen liegen außerdem Flyer für alle Reisenden zum Mitnehmen in zehn Sprachen aus.

Spitzen ähneln einer Schneekanone

Seit Pfingsten hatte die Autobahn Westfalen die jungen Raupen mit einem sogenannten Biozid besprüht – wegen des kalten Frühjahrs es später als in den wärmeren Vorjahren. Diese Arbeiten werden in dieser Woche abgeschlossen, so Bunge. Mit Spritzen, die einer Schneekanone ähneln, wurde ein für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zugelassenes Mittel auf die frischen Blätter gesprüht. So sind die Raupen abgestorben, bevor sie das für den Menschen gefährliche Lebensstadium erreichen konnten.

Mehr Bäume besprüht als in den Vorjahren

Andreas Bunge zieht ein positives Fazit der Aktion: „Wir haben in diesem Jahr viel geschafft und mehr Bäume besprüht als in den Vorjahren. So konnten wir die Flächen, in denen später die Raupen mit den gefährlichen Brennhaaren auftauchen, deutlich reduzieren“. Aber Vorsicht: Es wird in den Sommermonaten sicherlich noch hier und da Bereiche geben, in denen der Eichenprozessionsspinner auftauchen wird. Das gilt natürlich auch für städtische oder Landesstraßen sowie Parks und Wälder. In ein bis zwei Wochen sind die Raupen so weit, dass ihre Brennhaare für Menschen, aber etwa auch Hunde gefährlich werden.

Was die Insektenvernichtung gekostet hat, kann die Autobahn Westfalen aktuell noch nicht beziffern, sagt Pressesprecher Christopher Köster von der Autobahn Westfalen. Da müssten die Ausgaben für das Mittel, die Gerätschaften und der Personaleinsatz erst addiert werden. Die Tatsache, dass die Autobahnstrecken jetzt von eigenen Teams bearbeitet werden, dürfte die Kosten aber eher gedrückt haben. In diesem Jahr wurden externe Firmen aus den Niederlanden nur noch an den Rastanlagen eingesetzt, so Köster.

Stichwort

Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, deren Raupen allergische Reaktionen beim Menschen auslösen können. Die Raupenhaare enthalten ein

Eiweißgift. Bei Kontakt damit können Haut- und Augenreizungen, Schwindel, Fieber und in Einzelfällen sogar allergische Schocks auftreten. Beim Einatmen der Härchen kann es zudem zu Atembeschwerden kommen. Raupen und Nester sollten auf keinen Fall berührt werden. Falls es dennoch zu einem Kontakt kommt, sollten so schnell wie möglich die Kleider und Schuhe gewechselt und gereinigt werden. Die Kleidung sollte bei mind. 60 °C gewaschen werden, damit das in den Brennhaaren enthaltene Nesselgift zerstört wird.

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