Pflanze wird für Allergiker zum Problem Klimawandel fördert Ausbreitung im Kreis Recklinghausen

Eine junge Frau putzt sich die Nase, im Hintergrund blüht eine Ambrosia-Pflanze
Allergikern im Kreis Recklinghausen wird wegen klimatischer Veränderungen künftig auch die Ambrosia-Pflanze zu schaffen machen. (Symbolbild) © AOK/colourbox/hfr
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Im Kreis Recklinghausen breitet sich aufgrund von Temperaturveränderungen und Klimawandel die Pflanze Ambrosia artemisiifolia zunehmend aus. Wie die AOK mitteilt, kann diese vor allem für Allergiker zum Problem werden, da sie besonders für ihre stark allergenen Pollen bekannt ist.

Im Kreis ist die Ambrosia-Pflanze an Straßenrändern, auf Brachflächen, Baustellen, Äckern und in Gärten zu beobachten. Da sie dem Gemeinen Beifuß ähnelt, sei sie leicht zu verwechseln, ihre Pollen können jedoch heftige gesundheitliche Beschwerden auslösen. Jörg Kock, AOK-Serviceregionsleiter, warnt: „Schon minimale Pollenkonzentrationen dieser Pflanze können allergische Reaktionen wie Bindehautreizungen, Heuschnupfen oder allergisches Asthma auslösen.“

Eine Auswertung des Robert-Koch-Instituts zeigt, dass Allergien in den letzten Jahren zugenommen haben; in Nordrhein-Westfalen leiden demnach 35 Prozent der Menschen unter Allergien.

Die Ambrosia-Pflanze in der Nahaufnahme
Die Ambrosia-Pflanze breitet sich durch den Klimawandel auch im Kreis Recklinghausen aus.© AOK/ colourbox/hfr

Experten führen an, dass der Klimawandel zu einer Zunahme von Allergieerkrankungen beiträgt und besonders die Verbreitung von Ambrosia befördert. Das frühere Eintreten höherer Temperaturen sowie heruntergefallene Samen im Vogelfutter können die Ausbreitung im Garten erleichtern.

Die allergene Wirkung der Ambrosia-Pollen ist laut Bundesumweltamt fünfmal höher als die von Gräserpollen. Zu den Symptomen zählen eine laufende Nase mit Nies- und Juckreiz sowie juckende, gerötete Augen mit Tränenfluss. Auch kann sich ein saisonales allergisches Asthma entwickeln, das während der Blütezeit durch trockenen Husten, Atemnot und verringerte Belastbarkeit gekennzeichnet sein kann.

Besonders betroffen sind Personen, die bereits auf den Gemeinen Beifuß allergisch reagieren. „Diese Menschen durchlaufen keine Sensibilisierungsphase mehr, sondern die Allergie kann sofort entstehen“, so Kock.

Der Klimawandel werde auch die Heuschnupfen-Saison verlängern, da Pflanzen wie die Beifuß-Ambrosie erst im Juli blühen und bis zum ersten Frost Pollen freisetzen. Betroffene sollten medizinische Hilfe suchen und können bei einem Facharzt für Allergologie eine sichere Diagnose erhalten.

Seit mehr als 15 Jahren gilt die Ambrosia als gesundheitsgefährdende Pflanze. Die Bürgerinnen und Bürger können einen Beitrag zur Eindämmung leisten, indem sie Funde melden. Wer die Pflanze vor der Blüte im Garten findet, sollte sie am besten mit Handschuhen an der Wurzel packen und im Hausmüll entsorgen. Blüht die Pflanze bereits, empfiehlt es sich, eine Feinstaubmaske zu tragen und die Pflanze verpackt im Hausmüll zu entsorgen.

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