Naturpädagogische Arbeit Lernerlebnis-Hof für 5000 Menschen im Jahr

Der Hof Wessels der Hertener Bürgerstiftung ist für 2021/2022 in die Liste der 25 BNE-Regionalzentren aufgenommen worden. Karina Spohr (r.) stellte Landrat Bodo Klimpel (2.v.l.) und Hertens Bürgermeister Matthias Müller (2.v.r.) die Anlage im Beisein von Jutta Haug (Vorsitzende der Hertener Bürgerstiftung) und Dr. Richard Schröder (ehemals Leiter des Hofes) vor. © Meike Holz
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Mehr als 5000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem gesamten Kreis Recklinghausen begrüßt der Hof Wessels der Hertener Bürgerstiftung jährlich bei sich auf dem Gelände, um sein außerschulisches Bildungsangebot den Menschen mit naturpädagogischer Arbeit näher zu bringen. Nun wurde die Einrichtung in die Liste der BNE-Regionalzentren im Land NRW aufgenommen. Lediglich 25 davon gibt es im Land. Viel entscheidender als die Auszeichnung ist die Aussicht auf Fördergelder durch das Land. „Wir hoffen auf rund 80.000 Euro“, sagt Jutta Haug, 1. Vorsitzende der Hertener Bürgerstiftung, die Träger des Hofes ist.

Menschen zu nachhaltiger Selbstverantwortung bringen

BNE – das steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, also etwas , das der Hof Wessels im Prinzip seit Bestehen verfolgt. BNE-Ziel ist es, Menschen jeden Alters in die Lage zu versetzten, selbstverantwortlich und gemeinschaftlich die verschiedenen Bereiche gesellschaftlichen Zusammenlebens hin zu einer nachhaltigen Entwicklung verändern zu können. Und nichts anderes machen Leiterin Karina Spohr und ihr achtköpfiges Team mit weiteren Mitarbeitern im Vest.

Gemeinsam mit Jutta Haug brachte Karina Spohr jetzt unter anderem Landrat Bodo Klimpel und Hertens Bürgermeister Michael Müller die Arbeit näher. Denn auch der Kreis unterstützt den Hof dank des Klimapaktes mit 15.000 Euro im Jahr. Und da der Hof nicht auf Ressourcen wie eine RAG-Stiftung mit großem Stiftungskapital zurückgreifen kann, ist jeder Euro als Spende, Unterstützung oder Förderung wichtig. „Deshalb hoffen wir auch, dass unser zusätzlicher Antrag auf Förderung bei der Stadt Herten auf offene Ohren trifft“, sagt Karina Spohr, die vor Jahren die Kinder- und Jugendarbeit aufgebaut hat, mit Blickrichtung auf Hertens Verwaltungsspitze.

Finanzielle Unterstützung für den Hof ist wichtig

Kartoffelkäfer werden mit der Hand aufgelesen

Hatte sich die Stiftung bei ihrer Gründung auf die Fahnen geschrieben, dass Kinder und Jugendliche in Herten ihre Lebenschancen ergreifen, verbessern und ihren Weg gehen können sollen, ist das pädagogische Angebot mittlerweile um einiges vielfältiger und betrifft nicht mehr nur Kinder und Jugendliche. Es gibt seit Jahren eine biologisch wirtschaftende, solidarische Landwirtschaft, bei der unter anderem die Kartoffelkäfer noch von Hand entfernt werden.

In den Oster-, Sommer- und Herbstferien findet man auf dem Hof spannende Freizeiten für 6- bis 15-Jährige mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen. Die Freizeiten werden von erfahrenen Pädagog(inn)en geleitet. Die jungen Menschen können dabei im Kräutergarten mithelfen, Tiere füttern, für sie vielleicht noch unbekanntes Gemüse entdecken – oder einfach nur mal Natur erleben. „Es geht uns nicht um den Eventcharakter, sondern um Verstetigung unserer nachhaltigen Idee“, sagt Karina Spohr.

Maßnahmen zur beruflichen Bildung

Und das Thema „Berufliche Bildung“ spielt mittlerweile eine ebenfalls wichtige Rolle in Herten. „Es gilt Perspektiven zu entwickeln und den Einzelnen, unter Berücksichtigung seines Rechtes auf Selbstbestimmung, bedarfsgerecht zu unterstützen“, sagt Jutta Haug. Für die einzelnen Maßnahmen gibt es zwar Unterstützung durch z. B. das Jobcenter oder die Agentur für Arbeit, doch das gesamte Gerüst in und auf Stand zu halten, sei einfach aufwendig.

Um so wichtiger, so Haug, sei da die Aufnahme als BNE-Regionalzentrum. Damit würde man zwar nicht automatisch auch an andere Fördertöpfe gelangen, doch vielleicht öffne dies doch die eine oder andere neue Tür und sorge für mehr Aufmerksamkeit.

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