Untreue-Skandal im Ausländeramt von Gladbeck Ex-Beamter kommt mit „blauem Auge“ davon

Voll geständig: Der Angeklagte neben seinem Verteidiger Oliver Verkamp beim Prozessauftakt am Essener Landgericht.
Voll geständig: Der Angeklagte neben seinem Verteidiger Oliver Verkamp beim Prozessauftakt am Essener Landgericht. © Jörn Hartwich
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Ein ehemaliger Mitarbeiter (39) des Ausländeramtes Gladbeck ist am Essener Landgericht wegen Untreue in 310 Fällen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der Ex-Beamte hatte sich monatelang aus der Bargeldkasse bedient. Am Ende fehlen rund 30.000 Euro.

Auf Anerkennung gehofft

Die Richter honorierten mit der Bewährungsstrafe vor allem das schonungslose Geständnis des Familienvaters. Der 39-Jährige hatte bis November 2021 durchschnittlich monatlich rund 1000 Euro Bargeld aus der Stadtkasse in sein Portemonnaie fließen lassen.

„Es musste immer das neueste Handy sein, die neueste Playstation“, hatte er dem Gericht erklärt. Er habe am Ende gar nicht mehr darauf geachtet, was er sich nebenher alles anschaffe. Mit den Gegenständen habe er letztlich sein Image aufpolieren wollen, habe auf Anerkennung gehofft.

Das veruntreute Geld hatte der Gladbecker zuvor im Ausländeramt für die Ausstellung von Pässen oder Verlängerung von Aufenthaltserlaubnissen einkassiert. Um nicht sofort aufzufallen, hatte der Angeklagte falsche Quittungen ins digitale Buchhaltungssystem eingepflegt.

Kollegen war das Fehlverhalten schließlich aber doch aufgefallen. Sein Beamtenverhältnis auf Lebenszeit hatte der Angeklagte im Anschluss an dienstliche Gespräche selbständig beendet.

Durch die Verurteilung ist ein Beamtenjob auf Dauer nicht mehr möglich.

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