
Im Rahmen eines Sondereinsatzes ist die Recklinghäuser Polizei gegen die Raser- und die illegale Tuningszene vorgegangen – und hat am Freitagabend sowie in der Nacht zu Samstag verstärkt Autofahrer kontrolliert. Ein Schwerpunkt der Kontrollen lag nach Angaben der Pressestelle des Präsidiums im Bereich des Marler Sterns sowie im Bereich der Städte Recklinghausen und Gladbeck. „Kontrollen fanden aber auch an und im Umfeld von anderen bekannten Szenestandorten statt, wie beispielsweise an den beiden ehemaligen Zechengeländen in Herten und um das Westring Center in Castrop-Rauxel“, heißt es in einer Mitteilung.
Dabei achteten die Beamten nicht nur auf die gefahrenen Geschwindigkeiten. Auch mögliche technische Veränderungen oder Bauteile am Auto seien in den Blick genommen worden – beispielsweise solche, die das Geräusch- oder Abgasverhalten ändern und nicht genehmigt und eingetragen waren.
Und so fällt die Bilanz aus
Und das sind nach Angaben der Polizei die Ergebnisse der Schwerpunktkontrollen:
– Insgesamt wurden 79 Fahrzeuge und 106 Personen kontrolliert, wobei szenetypische Fahrzeuge nur vereinzelt angetroffen wurden.
– Bei Geschwindigkeitsmessungen wurden insgesamt 42 Verstöße festgestellt. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug dabei 85 km/h bei erlaubten 50 km/h. Für diese Überschreitung, so die Polizei, sei ein Fahrverbot zu erwarten.
– In drei Fällen ergaben sich Hinweise darauf, dass die Betriebserlaubnis durch Umbauten oder technische Mängel erloschen ist.
– Die Beamten schrieben vier Strafanzeigen; je zwei wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und zwei wegen des Verstoßes gegen die Abgabenordnung (Kfz-Steuer).
– Es folgten weitere 27 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und Verwarngelder. Hierunter können z.B. die Nutzung des Mobiltelefons am Steuer oder Verstöße gegen die Gurtpflicht oder das Rotlicht fallen.
Zurhausen kündigt weitere Kontrollen an
„Personen, die Straßen mit Rennstrecken und Fahrzeuge mit Rennwagen verwechseln, haben im öffentlichen Verkehrsraum nichts zu suchen“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen zum Hintergrund des Sondereinsatzes. „Wir dulden nicht, dass unsere Bürgerinnen und Bürger durch diese Verhaltensweisen gefährdet, verletzt oder getötet werden.“ Zudem kündigte Zurhausen in der Pressemitteilung weitere Kontrollen an: „Wir werden durch konsequentes Einschreiten und gezielte Kontrollmaßnahmen weiterhin dafür Sorge tragen, dass diejenigen, die sich ihrer Verantwortung im Straßenverkehr nicht bewusst sind und damit Andere gefährden, unter Ausschöpfung aller rechtlichen Maßnahmen zur Rechenschaft gezogen werden.“