
Strenge Bewährungsauflagen, aber in Freiheit: Nach einem unheimlichen Gewaltangriff auf ein Paar aus Castrop-Rauxel im Herner Gysenbergpark hat das Bochumer Landgericht gegen einen psychisch kranken Mann (54) zwar förmlich die Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie angeordnet – die Maßregel wurde aber zeitgleich auf Bewährung ausgesetzt. Durch ein Netz von Kontrollauflagen steht der „Park-Angreifer“ ab sofort unter Beobachtung.
Der Beschuldigte hatte sich im Oktober 2020 dem Spaziergänger-Paar aus Castrop-Rauxel genähert, den Mann sofort attackiert und ihm mit seinem Turnschuh Tritte zugefügt. Danach soll auch die Frau einen Tritt verpasst bekommen haben. Kurz danach bedrängte der 54-Jährige auch noch eine andere Spaziergängerin, soll sie angegriffen und gekratzt haben.
Nach eigenen Angaben hatte der Beschuldigte wenige Tage vor den Attacken seine antipsychotischen Medikamente eigenmächtig abgesetzt. Im Park angekommen, will der Angreifer angeblich eine Art göttlichen Befehl empfangen haben, Personen zu attackieren.
Um sicherzustellen, dass von dem 54-Jährigen künftig keine Gefahr mehr droht, haben die Richter unter anderem für vier Jahre Führungsaufsicht angeordnet und dem Mann eine wöchentliche Drogenfreiheits-Kontrolle auflegt. Außerdem wird nun in engen Abständen die Medikamenteneinnahme überwacht.