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Ein Ort des Gedenkens

Holzkreuze findet man an Friedhöfen häufig bei noch jungen Gräbern. Oft werden sie mit der Zeit durch ein anderes Grabmal ersetzt.
Holzkreuze findet man an Friedhöfen häufig bei noch jungen Gräbern. Oft werden sie mit der Zeit durch ein anderes Grabmal ersetzt. © picture alliance/dpa/dpa-tmn
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Ein Grabmal ist weit mehr als ein Ort zur Kennzeichnung der letzten Ruhestätte – es ist ein sichtbares Zeichen der Erinnerung und Wertschätzung. Es erzählt etwas über den Menschen, der hier bestattet ist, über sein Leben, seine Persönlichkeit und das, was ihn ausgemacht hat. Zugleich dient es den Angehörigen als fester Punkt der Trauer und des Gedenkens. Die Gestaltung eines Grabmals ist daher eine sehr persönliche Entscheidung – und eine, die Zeit, Überlegung und manchmal auch fachkundige Beratung erfordert.

Materialien mit Charakter

Klassischerweise werden Grabmale aus Naturstein gefertigt. Besonders beliebt ist Granit – ein sehr robustes, witterungsbeständiges und pflegeleichtes Material, das in zahlreichen Farbnuancen von Grau über Blau bis Rot erhältlich ist. Marmor wirkt durch seine helle, oft marmorierte Oberfläche besonders edel, ist jedoch empfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen. Sandstein oder Kalkstein bieten eine warme, natürliche Optik und lassen sich gut bearbeiten, benötigen aber etwas mehr Pflege.

Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für alternative Materialien. Holz zum Beispiel strahlt Wärme und Natürlichkeit aus, verwittert aber im Laufe der Zeit – was von manchen durchaus gewünscht ist. Glas, Edelstahl oder Bronze kommen häufig als ergänzende Elemente zum Einsatz, etwa in Form von Schriftplatten, Symbolen oder Dekorelementen. Sie verleihen dem Grabmal eine moderne Note und eröffnen gestalterisch neue Möglichkeiten.

Von klassisch bis individuell – Formen und Stile

Die Form eines Grabmals kann sehr unterschiedlich sein – sie reicht vom einfachen Liegestein bis hin zur aufwendig gearbeiteten Stele, von geometrisch-schlichten Blöcken bis hin zu geschwungenen, organischen Formen. Während bei traditionellen Grabstätten häufig aufrechte Grabsteine mit christlichen Symbolen wie Kreuz, Fisch oder Ähre zu sehen sind, sind bei neueren Gestaltungen auch florale Motive, abstrakte Formen oder sogar figürliche Darstellungen gefragt.

Insbesondere bei Urnengräbern, die oft kleiner ausfallen, sind kreative Lösungen gefragt: kleine Stelen, individuell gestaltete Natursteine oder Kombinationen aus verschiedenen Materialien werden hier gerne gewählt. Auch sogenannte Findlinge – naturbelassene Steine mit Gravur – erfreuen sich wachsender Beliebtheit, besonders auf naturnahen Friedhöfen.

Persönliche Gestaltung als Ausdruck des Gedenkens

Viele Angehörige wünschen sich ein Grabmal, das etwas Persönliches transportiert. Neben der klassischen Namens- und Datumsgravur können auch Zitate, Bibelverse, Gedichte oder persönliche Lebensmottos eingearbeitet werden. Beliebt sind außerdem kleine plastische Elemente: ein Herz für die Liebe, ein Schmetterling als Symbol für die Seele, ein Baum als Zeichen für das Leben. Auch Portraits oder stilisierte Bilder des Verstorbenen – etwa als eingraviertes Foto – sind möglich.

Einige Steinmetze bieten sogar an, gemeinsam mit den Angehörigen ein individuelles Motiv zu entwerfen – etwa ein Symbol für das Hobby des Verstorbenen, ein Ort, den er besonders liebte, oder ein Gegenstand, der mit seinem Leben eng verbunden war.

Was ist erlaubt – und was nicht?

Nicht alle Wünsche lassen sich jedoch auf jedem Friedhof umsetzen. Die sogenannte Friedhofssatzung regelt, welche Materialien, Maße, Farben und Formen erlaubt sind. Auf einigen Friedhöfen ist nur Naturstein zulässig, bei anderen gibt es Vorschriften zur Höhe oder Breite der Grabsteine. Auch die Art der Schrift oder die Verwendung von Bildern kann eingeschränkt sein. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig Kontakt mit der Friedhofsverwaltung oder einem örtlichen Steinmetzbetrieb aufzunehmen, der mit den Vorgaben vertraut ist.

Beratung und Auswahl: So findet man das passende Grabmal

Wer ein Grabmal gestalten lassen möchte, sollte sich ausreichend Zeit für die Auswahl nehmen. Ein erster Schritt kann ein Besuch bei einem Steinmetz oder Bestatter mit Spezialisierung auf Grabgestaltung sein. Viele Betriebe bieten nicht nur eine breite Palette an Mustersteinen, sondern auch computergestützte Vorschauen oder Modellfotos, die eine Vorstellung davon geben, wie das fertige Grabmal wirken wird.

Darüber hinaus lohnt sich ein Spaziergang über den Friedhof: Der Blick auf andere Grabstellen kann helfen, eigene Vorstellungen zu entwickeln und zu entscheiden, was einem gefällt – und was nicht. Auch Gespräche mit anderen Angehörigen, Freunden oder dem Pfarramt können hilfreich sein, wenn es um Symbolik oder Gestaltungsideen geht.

Ein Ort der Erinnerung – für lange Zeit

Ein Grabmal ist oft über viele Jahre hinweg ein fester Bestandteil des Lebens der Hinterbliebenen. Umso wichtiger ist es, dass es nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern sich auch gut in das Gesamtbild des Friedhofs einfügt und dem Verstorbenen gerecht wird.

Ob schlicht oder kunstvoll, traditionell oder modern – das passende Grabmal ist immer eines, das die Persönlichkeit des Verstorbenen widerspiegelt und den Angehörigen einen Ort des Trosts und der Erinnerung schenkt.

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