
Lichtdurchflutet und transparent wird sich das Klara Hospiz am Lipper Weg in Marl präsentieren, wenn die Baustellenwände an den Eingängen verschwunden sind. „Darauf kam es uns besonders an. Wir wollten ein offenes Haus“, sagt Manfred Rosenberg. Zusammen mit Dr. Andres Schützendübel führt er ehrenamtlich die Geschäfte der Klara Hospiz gGmbH.
Trägergesellschaft und Förderverein haben Anlass zu feiern. Der Rohbau ist fertig. Am Mittwoch, 11. August, werden Freunde und Förderer des Hospizes für Marl und Umgebung zu Grundsteinlegung und Deckenfest eingeladen. „Im ersten Quartal 2022 wollen wir die ersten Gäste aufnehmen“, kündigt Manfred Rosenberg beim Rundgang über die Baustelle an. Hier hat der Innenausbau begonnen.
Ein Haus mit 1149 Quadratmetern Grundfläche
Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Erbpachtgrundstück vor der Paracelsus-Klinik ist ein stattliches Gebäude entstanden. Der Grundriss ist an das Tau-Kreuz des Franziskaner-Ordens angelehnt. Namensgeberin des Hauses ist die Heilige Klara von Assisi.
Auf einer Grundfläche von 1149 Quadratmetern finden sich im Klara Hospiz zehn großzügige Einzelzimmer für Menschen, die hier in ihrer letzten Lebensphase ein Zuhause finden. Die Trockenbauer sind dabei, Wände für Nasszellen einzuziehen. Jeder Gast wird ein eigenes Bad haben – und barrierefreien Zugang zur Terrasse. Es gibt ein Pflegebad mit besonderer Ausstattung, zwei Zimmer für Angehörige, einen Gemeinschaftsraum mit Küche und einen Raum der Stille als Rückzugsort.
Ruhe für Bewohner, Boule-Bahn für Gäste
In einem dicken Ordner verwahrt Manfred Rosenberg Einrichtungspläne für die Zimmer, Stoffproben für Vorhänge oder Stuhlpolster und mehr. Alles ist bis ins Detail geplant, die Gewerke sind vergeben. Nur die Gestaltung des Gartens steht noch aus. Neben einem abgeschirmten Teil für die Bewohner wird ein Teil des Geländes offen bleiben. Eine Boule-Bahn wird vor dem Haus angelegt – auch sie soll ein Zeichen für die Offenheit sein.
Der Bau liegt im Zeitplan, obwohl Corona-Pandemie und Schwierigkeiten bei der Materiallieferung auch dieser Baustelle zu schaffen machen. Allein beim Lärchenholz, das neben dunklem Klinker und weißem Putz für die Fassade verwendet wird, liegt die Preissteigerung seit 2020 bei 187 Prozent.
Bau kostet rund 3,5 Millionen Euro
Die Baukosten werden am Ende wohl bei rund 3,5 Millionen Euro liegen. Ohne finanzielle Unterstützung durch Spenden, Sponsoren und Stiftungen wird das Hospiz auch auf Dauer nicht auskommen. In der Corona-Pandemie gab es jedoch weniger Spenden. Der Förderverein Klara Hospiz hatte keine Gelegenheit, Veranstaltungen zu organisieren und dabei Geld für das Hospiz zu sammeln. Auch die Zahl der Kondolenzspenden ging deutlich zurück.
Dritte stationäre Einrichtung im Kreis
Das Klara-Hospiz wird neben dem Hospiz zum Hl. Franziskus in Recklinghausen und dem Elisabeth Hospiz in Datteln die dritte stationäre Einrichtung im Kreis Recklinghausen sein. Zur Trägergesellschaft gehören der Förderverein Klara-Hospiz e. V., das Hospiz zum hl. Franziskus e. V. Recklinghausen, der Hospizverein Marl e. V., das Diakonische Werk im Kirchenkreis Recklinghausen, die Kirchengemeinde St. Franziskus Marl, die Evangelische Stadt-Kirchengemeinde Marl, der Hospiz-Freundeskreis Dorsten e. V., die Kirchengemeinde St. Sixtus in Haltern am See und der Endlich e. V. Herten.

Wer das Klara Hospiz unterstützen möchte, kann auf folgende Spendenkonten einzahlen: Klara Hospiz Marl gGmbH, Sparkasse Vest, IBAN: DE03 4265 0150 0090 2523 88 oder Volksbank Marl-Recklinghausen, IBAN: DE60 4266 1008 0111 3488 00
Förderverein Klara Hospiz Sparkasse Vest, IBAN DE23 4265 0150 0060 1707 76 oder Volksbank Marl-Recklinghausen, IBAN DE80 4266 1008 0109 2372 00
Lücke im Kreis Recklinghausen schließen
„Mit dem Klara Hospiz können wir eine Versorgungslücke im Norden des Kreisgebiets schließen“, betont Manfred Rosenberg. Mehr als 1000 Menschen in Marl und Umgebung sehen das genauso und sind Mitglied im Förderverein Klara Hospiz, der seit 2016 mehr als 1,4 Millionen Euro Spenden gesammelt hat.