Können sich es Marler noch leisten essen zu gehen? Umfrage zu den Preiserhöhungen

Ein älteres Ehepaar steht auf der Marler Busplatte und lächelt in die Kamera.
Auch Ella Schmiglien und Andreas Nowak trifft die Preiserhöhung in den Marler Restaurants. Sie glauben, dass viele Menschen es sich nicht mehr leisten können, auswärts essen zu gehen. © Vivien Caspers
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Die Mehrwertsteuer auf das Essen gehen steigt diesen Monat wieder von sieben auf die ursprünglichen 19 Prozent. Das trifft viele Marler Gastronomen. Sie befürchten, dass sich in diesen Zeiten immer weniger Menschen den Restaurantbesuch leisten können. Denn neben der Steuererhöhung steigen auch der Mindestlohn und die Nebenkosten. Die Folge: Die Restaurantpreise in Marl erhöhen sich um zwölf bis 15 Prozent. Wir haben rund um den Marler Stern nachgefragt, ob sich diese Erhöhung auf die Restaurantbesuche auswirken wird. „Wir werden auf jeden Fall weniger essen gehen können“, sagen Ella Schmiglien und Andreas Nowak.

Preiserhöhung lässt Marler zweimal überlegen, ob sie essen gehen

Franziska Kolodziej lacht in die Kamera. Sie steht auf der Marler Busplatte.
Franziska Kolodziej schätzt sich glücklich, dass sie trotz Preiserhöhung noch wie gewohnt essen gehen kann.© Vivien Caspers

Auf die Frage, ob die Beiden die Preiserhöhung persönlich betrifft, antwortet das ältere Paar mit einem klaren Ja. Sie können die Entscheidung der Anhebung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent nicht nachvollziehen. Die Sorgen der Gastronomen über weniger Kundschaft, können die Marler verstehen. Ella Schmiglien und Andreas Nowak müssen sich zweimal überlegen, ob sie auswärts essen gehen.

Franziska Kolodziej sagt, dass sie das Privileg hat, sich nicht einschränken zu müssen. Für sie komme es glücklicherweise auf ein paar Euro nicht an. Sie weiß aber, dass es andere Menschen deutlich mehr betreffe. Insbesondere bei den steigenden Preisen in allen Lebensbereichen.

Bernd Hitzemann steht in der unteren Ladenstraße am Marler Stern.
Bernd Hitzemann achtet darauf, was er ausgibt. Wenn jetzt alles teurer wird, müsse er genau überlegen, ob er essen gehe.© Vivien Caspers

Einer der Menschen, die die steigenden Kosten eher betreffen, ist Bernd Hitzemann. „Ich achte schon darauf, was ich ausgebe“, so der Marler. An Silvester waren er und seine Frau chinesisch essen und haben 34 Euro bezahlt. Er reche damit, dass nächstes Silvester 40 bis 44 Euro daraus werden. Bernd Hitzemann fügt hinzu: „Da überlegt man sich schon ganz genau, ob man essen geht“. Dass die Steuern für Restaurantbesuche wieder angehoben wurden, könne der Marler nicht nachvollziehen. Darunter leiden „der arme Mann“ und die Betreiber. Seine Kritik richtet sich gegen die Ampel-Regierung in Berlin. Als Schmerzgrenze für ein Essen nennt er 25 Euro pro Person. Mehr könne er sich leider nicht leisten.

Weniger sorgen über die steigenden Preise müssen sich Benno und Angie Lamby. Sie würden weiterhin zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen essen gehen. Auch zwischendurch sei ein Restaurantbesuch drin. Bei der Schmerzgrenze käme es auf das Lokal an. In beispielsweise der L’Osteria würden sie höchstens 25 bis 30 Euro pro Person ausgeben. Wenn es sehr schick wird, läge das Limit bei 50 Euro.

Benno und Angie Lamby lächeln in die Kamera. Sie stehen vor geschlossenen Ladentüren.
Weniger sorgen über die steigenden Preise müssen sich Benno und Angie Lamby.© Vivien Caspers
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