
Die Mitglieder der Initiative „Marler Wege zum Frieden“ rufen zur Mahnwache an der Kreuzung Bergstraße/ Rappaportstraße auf: Am Donnerstag, 8. Mai, wurde Europa vor 80 Jahren von der Naziherrschaft befreit. Alle, die mitmachen wollen, sollen für 16 Uhr mit Transparenten und Plakaten zur Kreuzung kommen. Man wolle den Verkehr keinesfalls behindern, aber Autofahrer, die bei Rot an den Ampeln warten, vom Bürgersteig aus auf das gemeinsame Anliegen aufmerksam machen, berichtet Mitorganisatorin Ulla Fries-Langer. Das habe bei einer ersten Mahnwache im September zum Antikriegstag bereits gut funktioniert.
Kriegsverbrechen und Konzentrationslager
Die Friedensinitiative will an alles erinnern, was nie vergessen werden darf: Überlebende der Vernichtungs- und Konzentrationslager berichteten nach der Befreiung über die Kriegsverbrechen der Nazis, über den Vernichtungskrieg der Wehrmacht in Osteuropa, den Genozid an den Juden, Sinti und Roma. Hunderttausende Menschen, die aus politischen, rassistischen und religiösen Gründen in Zuchthäusern, Konzentrations- und Vernichtungslagern gefangen gehalten worden waren, wurden befreit.
„Wir erinnern an das unmenschliche Leiden, verbunden mit der Hoffnung auf eine Gesellschaft ohne Diskriminierung, Verfolgung, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit“, unterstreicht Ulla Fries-Langer, „Die Erinnerung an den 8. Mai 1945 sollte uns Ansporn sein, unsere Zukunft friedlich und demokratisch zu gestalten. Angesichts des Erstarkens rechter Kräfte und steigender Kriegsgefahr ist es umso wichtiger, den Tag der Befreiung vom Nazifaschismus zu gedenken. Wir dürfen Rassismus, Extremismus, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit keine Chance geben.“
