
Was wird aus dem Jahnstadion? Alte Hülser, die im Schatten mächtiger Buchen einen Blick durch den Zaun ins zugewucherte Stadionrund werfen, dürften von Wehmut erfüllt sein. Aber die längst vergangenen Tage mit Fußball-Leidenschaft und Tausenden Zuschauern kommen nicht wieder.
Dafür kommt der Denkmalschutz. Und der wird kaum zum Nulltarif zu haben sein. Irgendwann muss die Stadt ran an das hölzerne Tribünendach, muss möglicherweise auch weitere Teile des Stadions gegen den Verfall sichern. Fest steht: Der Denkmalschutz ist nicht die Antwort auf die Frage, wie es weitergeht mit der „grünen Lunge von Hüls“.
Wohnbebauung ist offenbar vom Tisch. Der politische Streit der letzten Jahre und die unrühmliche Pleite eines Investors haben hier zu viel verbrannte Erde hinterlassen. Aber was dann?
Ja, Ideen gibt es viele. Natürlich könnte man hier einen wunderbaren Ort der Naherholung und Begegnung schaffen. Aber wer macht das? Wer greift zum Spaten, wer lässt die Bagger rollen? Und wer bezahlt das? Realistischerweise ist das Jahnstadion mit dem Jahnwald viel zu groß für private Initiativen. Gesetzt sind die Sly Dogs, die hier eine Spiel- und Trainingsstätte gefunden haben. Aber ein tragfähiges Nutzungskonzept für das riesige Areal hat man damit nicht.
Die Stadt jedenfalls ist pleite. Von ihr wird man in den nächsten Jahren nicht den großen Wurf erwarten dürfen. Wahrscheinlich wird damit die typische „Marler Lösung“: Es passiert ganz einfach gar nichts. Dann wird aus Denkmalschutz Dornröschenschlaf.
Das Jahnstadion braucht Menschen, die anpacken Sonst wird aus Denkmalschutz Dornröschenschlaf
Ein Kommentar von
Thomas Brysch