Hilfsangebot für die Ernte Marler Jäger haben mit ihrer Drohne schon acht Kitze aufgespürt

Lars van den Bruck (l.) und Adam Smirnow vom Hegering Marl stellten das Drohnen-Angebot an Landwirte zu Saisonbeginn vor. © Jörg Gutzeit
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Während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis zum 15. Juli müssen Hunde per Gesetz in einigen Bundesländern an die Leine – nicht so in NRW. Nun klagen Jäger aus Haltern über gerissene Rehe, Kitze und anderes Wild, auch Mitglieder des Hegerings Marl entdeckten immer wieder verletzte oder getötete Tiere. Zu beobachten seien beispielsweise deutliche Auswirkungen aufs Rehwild, berichtet der Marler Hegerings-Vorsitzende Holger Scheer: „Konnte man ein geringeres Aufkommen von Kitzen 2018 oder 2019 vielleicht Hitzeperioden zuschreiben, haben wir jetzt eine andere Situation. Ich kann nicht verstehen, dass wir in NRW keine Leinenpflicht in dieser Zeit haben.“

Jungtiere und Mütter sind gefährdet

In der aktuellen Brut- und Setzzeit sind Jungtiere, aber auch hochtragende, körperlich eingeschränkte Muttertiere extrem gefährdet: Kitze verharren regungslos, die Muttertiere bleiben meist in der Nähe, weil sie den Nachwuchs verteidigen wollen – und folgen nicht ihrem Fluchtinstinkt. So werden beide eine leichte Beute.

Wie man sieht, sieht man nichts – an der Stelle, auf die der Finger des Jägers deutet, liegt ein Kitz zusammengekauert im tiefen Gras. Aus der Luft ist es aber zu erkennen. © BLUDAU FOTO © BLUDAU FOTO

Erste Erfolge hat den Jägern des Hegerings Marl die Anschaffung einer Drohne beschert: Mit Jagdpächtern und Landwirten konnten vor der anstehenden Mahd (dem Mähen) auf Wiesen bereits acht Kitze durch Kontrollflüge entdeckt werden. Für die Bauern ist es ein Dilemma, wenn sie beim Ernteeinsatz Tiere mit ihrem Gerät verletzen.

Wird ein Kitz aufgespürt, wird es vorsichtig in einen mit Gras ausgelegten Karton gelegt und in Sicherheit gebracht. Dabei ist darauf zu achten, dass das Kitz nicht mit bloßen Händen angefasst wird.
Wird ein Kitz aufgespürt, darf es nicht mit bloßen Händen angefasst werden. © Guido Bludau © Guido Bludau
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