Nervige Suche nach Bürgerbüro-Termin Marl sollte offen sein für neue Modelle

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Wer in Marl aktuell einen neuen Personalausweis braucht, hat es schwer, einen zeitnahen Termin zu bekommen.
Wer in Marl aktuell einen neuen Personalausweis braucht, hat es schwer, einen zeitnahen Termin zu bekommen. © picture alliance/dpa
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Eigentlich sollte es sein wie beim Friseur: Heute Termin buchen, nächste Woche hingehen. Aber von diesem Idealzustand ist Marl beim Bürgerbüro deutlich weiter entfernt als einige Nachbarstädte. Der Ärger vieler Bürgerinnen und Bürgern ist verständlich.

In Recklinghausen und Haltern etwa gibt es Mischmodelle unterschiedlicher Ausprägung. Termine für Passangelegenheiten können online gebucht oder durch spontanes Erscheinen mit „Nummer ziehen“ wahrgenommen werden. Online gibt es aktuell in der Seestadt Termine schon in zwei Wochen, in Herten gar in zehn Tagen. Was läuft falsch in Marl? An der Personalausstattung mit 15 Planstellen kann es nicht liegen, und schon gar nicht am Engagement der Mitarbeiter.

Die Marler Stadtverwaltung hält eine Rückkehr zur offenen Sprechstunde für „desaströs“ und lehnt auch ein Mischmodell kategorisch ab. Und es stimmt ja: Die Atmosphäre vor der Tür des Bürgerbüros im Marler Stern ist entspannt. Es gibt keine Schlangen, kaum Wartezeiten und auch die hohe Zahl an Terminen, die Monat für Monat bearbeitet werden kann, ist ein echter Erfolg.

Trotzdem: Irgendetwas läuft schief in Marl. Wenn etwa bei einer Passangelegenheit erst in zwei oder drei Monaten ein Termin angeboten wird, ist das nicht akzeptabel. Vielleicht braucht es noch einmal einen intensiven Erfahrungsaustausch mit den Bürgerbüros in anderen Städten. Von „desaströsen“ Verhältnissen kann dort jedenfalls nicht die Rede sein.

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