Katastrophe wirkt bis nach Marl Nach Hochwasser: Schilehrer-Party verschoben, Benefizaktion geplant

Die Schilehrer aus Österreich (hier auf dem Prickings-Hof) kommen statt an diesem Wochenende im September nach Marl. © Ralf Pieper
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Die Hochwasser-Katastrophe wirkt bis nach Marl: Holger Scheer, Inhaber der Müllerin in Sickingmühle, hat das geplante Wochenende mit den Schilehrern aus dem Stubaital abgesagt. „Wir können doch keine Party feiern, wenn über 1300 Menschen nicht weit von uns entfernt vermisst werden und andere gestorben sind. Party und nationale Katastrophe – das passt nicht“, sagt Holger Scheer.

Partywochenende wird im September nachgeholt

Am Samstag, 17. Juli, und Sonntag, 18. Juli, sollte die Partyband Schilehrer an der Hammer Straße abends und dann wieder zum Frühschoppen auftreten. Am Donnerstag und Freitag (16. Juli) hat Holger Scheer mit den Bandmitgliedern gesprochen. Alle waren sich einig, das Partywochenende auf Samstag, 4. September, und Sonntag, 5. September, zu verschieben. Gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. „Wer dann nicht kann, bekommt sein Geld zurück“, verspricht Holger Scheer. Die Karten könnten in der Müllerin, Hammer Straße 41, sowie bei Tudyka am Lipper Weg zurückgegeben werden.

Dass Holger Scheer sofort die Reißleine gezogen hat, hängt auch damit zusammen, dass er selbst erst am letzten Wochenende in einer der am schwersten betroffenen Regionen im Kurzurlaub war. Auf einem Campingplatz stand er mit seinem Mobil in Altenahr-Kreuzberg nur einen Meter von der Ahr entfernt, nahe des überschwemmten Altenburgs. „Das Wasser der Ahr stand bei uns vielleicht bei 70 Zentimetern, am Mittwoch waren es an gleicher Stelle 5,70 Meter“, sagt er betroffen. Viele Fans der Schilehrer würden auch aus den betroffenen Gebieten wie dem Bergischen Kreis, der Eifel und Bad Münstereifel kommen.

Benefizaktion in der Hülser Weinbar

Auch in Hüls herrscht große Betroffenheit. Die Macher der Weinbar, die heute (16. Juli) und am Samstag von 15 bis 22 Uhr öffnet, blicken sorgenvoll in Richtung der betroffenen Gebiete. „Viele unserer Winzer kommen von dort“, sagt Susanne Bee, zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Hüls. Erste Rückmeldungen habe sie bereits. Aus Trittenheim an der Mittelmosel kommt das Winzerpaar, das dieses Wochenende bestreitet. „Frau Matheus sagte am Telefon, dass sie noch Glück gehabt hätten im Vergleich zu vielen anderen“, so Susanne Bee. 10.000 Quadratmeter Weinberg seien geflutet worden. Das Ehepaar wollte sich dennoch auf den Weg nach Hüls machen. „Wir müssen sehen, wie sie durchkommen. Viele Straßen sind gesperrt“, erklärt Susanne Bee. Klar sei, dass am 6. August eine Benefizaktion in Hüls steigen soll. „Details klären wir noch, wir wollen auch nicht einzelne Winzer fördern, sondern Projekte in deren Regionen“, so Susanne Bee.

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