
Dass hier Tempo 30 gilt, dürfte in Zukunft niemand mehr übersehen: Am Samstag wurden im Kreuzungsbereich Heinrich-Heine-Straße / Matthias-Claudius-Straße in Brassert rund vier Meter große 30-Piktogramme auf den Straßen aufgebracht. Daran wirkten gleich mehrere Organisatoren mit.
Hier wird oft zu schnell gefahren, gerade wenn Kinder zu den benachbarten Schulen oder Kindergärten unterwegs sind. Das störte die ECA-Siedler schon lange. Die Straßen liegen in einer Tempo-30-Zone, was aber von Autofahrern oft nicht beachtet würde, so die Siedler. Vor allem in den Abendstunden aber auch am frühen Morgen seien hier viele zu schnell unterwegs.
Zebrastreifen ist nicht möglich
Die Siedler hatten deshalb bereits vor vier Jahren Unterschriften für Zebrastreifen im Siedlungsbereich gesammelt. Diese hier aufzubringen, sei aber nicht möglich, erläuterte der Marler Verkehrsplaner Udo Lutz am Samstag vor Ort: „In einer Tempo-30-Zone werden Zebrastreifen nicht genehmigt.“
Immerhin gibt es jetzt Piktogramme im Kreuzungsbereich. Außer den ECA-Siedlern hatte sich auch die CDU Brasset Mitte dafür eingesetzt. Gemeinsam mobilisierten sie am Samstag zehn Helfer, die mit großen Schablonen die 30 und ein Schildmotiv „Vorsicht Kinder“ auf den Asphalt malten.
Die weiße Farbe hatte der Zentrale Betriebshof (ZBH) der Stadt Marl zur Verfügung gestellt. Udo Lutz hatte sich im Vorfeld um die notwendigen Genehmigungen gekümmert. „Der ZBH, das Straßenverkehrsamt und auch die Polizei sind informiert und haben die Aktion genehmigt“, so Udo Lutz, der die Aktion am Samstag in koordinierte. „Da es in der Vergangenheit manchmal Anrufe von Bürgern bei der Polizei gab, die sich über solche Malaktionen gewundert haben, rufe ich dort jetzt auch immer im Vorfeld an, damit die Beamten Bescheid wissen.“
Gute Nachricht für die Siedler
Dass es so lange gedauert hat, bis diese Aktion jetzt endlich durchgeführt wurde, begeisterte die Siedler zwar nicht gerade, Angelika Dornebeck vom CDU-Ortsverband und stellvertretende Marler Bürgermeisterin, wies aber darauf hin, dass sie im vergangenen Jahr wegen der Corona-Lage nicht durchgeführt werden konnte.
Außerdem hatte Udo Lutz noch eine weitere gute Nachricht für die Siedler parat: Die Matthias-Claudius-Straße soll als Fahrradstraße ausgewiesen werden. „Das ist eine der Maßnahmen, die wir im Zuge des Radentscheids in Marl umsetzen wollen“, so Lutz. „Wenn das letztlich vom Ordnungsamt genehmigt wird, werden hier entsprechende Schilder aufgestellt.“
Diese Einstufung bedeutet, dass Fahrräder in der Straße Vorrang haben und Autos nur noch geduldet sind. Autofahrer müssen ihr Fahrverhalten der Geschwindigkeit von Radfahrern anpassen und sollten sie auch nicht überholen.