Millioneninvestition in Brassert Trockenmörtelwerk in Marl auf Expansionskurs

Die Sievert SE erweitert das seit 1993 bestehende Trockenmörtelwerk an der Lippestraße in Brassert um eine weitere Mischlinie. © Meike Holz
Lesezeit

„Ruck-Zuck-Beton“ der Marke „Quick Mix“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch seit Jahren als Synonym für eine ganze Produktgattung, die nun gar nicht sexy klingt: Trockenmörtel. Das ist so wie bei „Tempo“ (Papiertaschentuch) oder „Tesa“ (Klebefilm). Dass in Marl seit 1993 ein Produktionsstandort für Trockenmörtel existiert, ist weniger bekannt. Er wird nun Ziel einer Millioneninvestition.

Die Sievert SE, nach eigenen Angaben marktführender Anbieter von Premium-Baustoffen in Europa, erweitert das Werk an der Lippestraße 104 in Brassert um eine dritte Mischlinie. Mit der Investition von 8,5 Millionen Euro will das Osnabrücker Unternehmen Produktions- und Logistikkette optimieren – die bisherige Produktion in Essen wird nach Marl verlagert.

Neue Mischlinie und Technologiezentrum

„Uns war wichtig, dass wir im Rahmen der Verlagerung von Essen nach Marl alle Arbeitsplätze erhalten können und die Produktion der Premium-Baustoffe für unsere Marken ,akurit‘ und ,strasser‘ auf ein neues Level heben können“, so Jens Günther, Vorstandsvorsitzender der Sievert SE.

Im seit 1993 bestehenden Trockenmörtel-Werk in Brassert erfolgt neben dem Bau einer zusätzlichen Mischlinie die Ausweitung der Lagerkapazität durch eine neue Halle mit 2.000 qm Fläche. Perspektivisch soll der Standort Marl weiter aufgewertet werden, es gibt Pläne für ein Technologiezentrum mit Labor und Büros. Die neuen Produktionslinien sollen im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen.

Standort Brassert ist Teil der strategischen Neuausrichtung

Der Standort-Ausbau in Marl ist Teil der strategischen Neuausrichtung der Sievert SE auf die Baustoffproduktion der Zukunft. Sie ist deutlich komplexer als jener „Ruck-Zuck-Beton“ von „Quick Mix“, der jedem Heimwerker etwas sagt, der eine Schaufel bedienen kann: Loch im Garten ausheben, Zaunpfosten einsetzen, Trockenbeton hinterher, Wasser aus der Gießkanne drauf – fertig, aushärten lassen.

Eine andere Hausnummer ist dagegen der komplette Rück- und Neuaufbau von „S4“, der aufwändigsten Sanierung eines der sechs Schornsteine des Weltkulturerbes Zeche Zolllverein in Essen. Spezialfugenmörtel von „Quick Mix“ soll dafür sorgen, dass die 2,5 Mio. Euro teure Maßnahme Jahrzehnte überdauert.

Jetzt mehr zur Sievert SE jenseits von Baumarkt-Segmenten: Im Portfolio sind Marken, die speziell Fassaden-Profis etwas sagen. „akurit“ etwa steht für innovative Putz- und Wärmedämmverbund-Systeme (WDV). Mit Blick auf den Klimaschutz eine enorm zukunftsträchtige Sparte. „strasser“-Produkte stehen für Fliesen- und Bodensysteme professioneller Handwerksbetriebe, Bautenschutz-Spezialchemie steuern die Entwicklungen von „Hahne“ (Datteln) bei.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen