
Kunde Norbert Pfänder wollte eigentlich nur ein Müsli kaufen, dann lässt er sich aber von Ladeninhaberin Vera Schroller überzeugen: „Ok, den veganen Käsekuchen probiere ich auch mal.“ Seit dem 21. Juni gibt es an der Loestraße 14 in Alt-Marl den ersten veganen „Supermarkt“ in Marl: „VeVegan“.
Eröffnet hat ihn Vera Schroller, die an gleicher Stelle eine Dependance ihres Fitnessstudios „VeVital“ betrieben hatte. „In diesen Räumen habe ich seit 2016 das EMS Training angeboten, in Ergänzung zum Programm des Hauptstudios an der Loestraße 51“, sagt sie. „Allerdings hat auch uns die Corona-Pandemie getroffen. Der Kundenkreis schrumpfte, ich konnte ein Jahr lang fast gar nicht arbeiten“, so die staatlich geprüfte Gymnastik-Lehrerin.
Gesundheit durch Bewegung und Ernährung
Also begann Vera Schroller Anfang des Jahres zu überlegen, wie die Räume an der Loestraße 14 anders genutzt werden könnten. „Das ist ein gemütliches Ladenlokal, das wollte ich ungern aufgeben und habe deshalb überlegt, wie ich es anderweitig nutzen kann“, so die Inhaberin.
„Ernährung und Bewegung, das sind eigentlich zwei Seiten einer Medaille“, lautete ihre Ausgangsüberlegung. „Und da sich zwei meiner drei Kinder vegan ernähren, lag die Idee nahe, auf ein veganes Lebensmittelangebot zu setzen. Viele dieser Produkte finden sich schon seit Jahren bei uns im Haushalt und im Kühlschrank“.

In der Folgezeit bildete sich Vera Schroller in einem Fernstudium zur Ernährungsberaterin weiter und begann gleichzeitig, Kontakt zu Herstellern und mehreren Start-Up-Unternehmen aufzunehmen, um ein Konzept für ihr zukünftiges Sortiment zusammenzustellen.
Am 21. Juni konnte sie schließlich „VeVegan“ eröffnen. Auf rund 50 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet sie jetzt ein Vollsortiment mit rund 500 verschiedenen Produkten an. „Wir sind klein und gemütlich, eigentlich so etwas wie ein veganer Tante-Emma-Laden“, sagt sie und schmunzelt.
Gemütlicher veganer „Tante-Emma-Laden“
Im Laden finden sich unter anderem Backwaren aus einer Münsteraner Bio-Vollkornbäckerei, Pflanzenmilchprodukte, Bio-Fair-Trade-Kaffee, Tofu-Produkte, Bio-Obst und Gemüse, Brotaufstriche der Firma „Rettergut“, die sich bemüht Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten, „Wonig“ der Firma Vegablum oder Fleisch und Wurstersatzprodukte des Herstellers „Herbasch“.

Ergänzt wird das Angebot durch einen kleinen Bistrobereich, in dem man einen Kaffee oder den veganen selbstgebackenen Kuchen probieren kann.
„Wir legen Wert auf Beratung, der Laden soll auch ein kommunikativer Treffpunkt werden, deshalb haben wir auf eine gemütliche Ausstattung geachtet“, sagt Vera Schroller, die einmal wöchentlich auf Bestellung auch einen veganen Mittagstisch anbietet.
Nicht nur für Veganer
Die ersten Kundenreaktionen machen ihr Mut. „Die Resonanz war sehr positiv“, sagt sie. „Und natürlich ist das kein Laden nur für Veganer. Jeder kann seine Ernährung ausgewogener und abwechslungsreicher gestalten. Ich selbst bin auch keine reine Veganerin.“ Unterstützt wird sie im Geschäft von ihrer Tochter Paula Adamek und Tobias Veith, die beide auch am Konzept mitgearbeitet haben, sowie einigen Aushilfskräften. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7.30 bis 19 Uhr, sowie Samstag von 8.30 bis 16 Uhr.