Friedensgebet Vertreter von sieben Religionen beten gemeinsam für den Frieden

Hodscha Burhan Demir von der Kuba-Moschee rezitierte aus dem Koran und erläuterte die Sure.
Hodscha Burhan Demir von der Kuba-Moschee rezitierte aus dem Koran und erläuterte die Sure. © Jürgen Wolter
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Zum ersten Mal an einem Volkstrauertag und zum ersten Mal im Rahmen des Marler Abrahamsfestes: Am Sonntagabend trafen sich Vertreter von sieben theistischen Weltreligionen in der Pauluskirche in Hüls zum gemeinsamen Friedensgebet, das die evangelische Stadt-Kirchengemeinde (esm) in diesem Jahr zum dritten Mal veranstaltete. Vor einem Jahr war dieses Gebet aus Coronagründen abgesagt worden. Daran erinnerte Marls stellvertretende Bürgermeisterin Angelika Dornebeck bei der Begrüßung der Besucher. Aus Anlass des Volkstrauertages mahnte sie, wie wichtig es ist, ständig seine Stimme gegen Hass, Häme und Ausgrenzung zu erheben. „Wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung für ein friedvolles Zusammenleben“, so Dornebeck.

Hodscha Burhan Demir von der Marler Kuba-Moschee rezitierte eine Sure aus dem Koran, die Bezug nimmt auf die jüdische Thora und das christliche Evangelium und diese als heilige Schriften anerkennt. Der Begriff „Imam“ stehe im Islam an zentraler Stelle, so Demir. Er bedeute Hingabe an Allah, diese innere Haltung stehe für Frieden, Ergebung und Erlösung. Mit Terroranschlägen, die im Namen des Islam verübt würden, habe dieser nichts zu tun.

Hindu Priester Jeyanthrinathasurmu und sein Sohn sprachen ein Gebet und erläuterten die Bedeutung der Fünf-Finger-Symbolik im Hinduismus.
Hindu Priester Jeyanthrinathasurmu und sein Sohn sprachen ein Gebet des Hinduismus und erläuterten die Bedeutung der Fünf-Finger-Symbolik im Hinduismus. © Jürgen Wolter © Jürgen Wolter

Isaac Tourgman, Kantor der jüdischen Gemeinde Recklinghausen, las aus der Thora vom Auszug Abrahams auf Geheiß Gottes. „Es ist Abraham, der Judentum, Christentum und Islam verbindet“, so Tourgman. Die Juden trauerten im November aber nicht nur einen Tag, sondern einen ganzen Monat, in Erinnerung an den Völkermord im Holocaust. Aynur Özcan, Vorsitzende der alevitischen Gemeinde, erinnerte aus Anlass des Volkstrauertages an die Opfer von Kriegen, Massakern und Genoziden. Für den Frieden müsse man immer wieder etwas tun: „Frieden können wir nur bewahren, wenn wir aktiv dafür eintreten“, so die Vorsitzende der alevitischen Gemeinde.

„In der Vielfalt liegt Schönheit und Volkommenheit“

Pastoralreferent Günter Tewes aus der Pfarrei Heilige Edith Stein und Pfarrer Roland Wanke von der esm lasen Texte aus dem Alten und Neuen Testament der Bibel. Der hinduistische Priester Jeyanthinathasurmu und sein Sohn erläuterten die Fünf-Finger-Symbolik des Hinduismus.

Pfarrer Roland Wanke (esm, l.) und Pastoralreferent Günter Tewes (Pfarrei Heilige Edith Stein) lasen Verse aus dem Alten und dem euen Testament der Bibel.
Pfarrer Roland Wanke (esm, l.) und Pastoralreferent Günter Thewes (Pfarrei Heilige Edith Stein) lasen Verse aus dem Alten und dem Neuen Testament der Bibel. © Jürgen Wolter © Jürgen Wolter

Dr. Nicola Towfigh von der Bahai Gemeinde Münster erläuterte ihren Glauben mit einem metaphorischen Text. Die Bahai verstehen sich als Weltreligion, einer ihrer Grundsätze lautet: „Die Erde ist nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger.“ In der Vielfalt liege wahre Schönheit und Vollkommenheit, so Dr. Towfigh.

Der Rainbow-Gospel-Chor sorgte für die musikalische Gestaltung des Friedensgebets. Marina Bartelheimer von der esm und Silvia Frank von der Christlich-Islamisch-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft (CIJAG) moderierten das Friedensgebet.

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