
Die Gäste haben ihn vermisst: Seit Anfang Juli ist der Pfarrgarten an St. Bonifatius in Brassert wieder geöffnet. „Darauf haben wir lange gewartet“, sagt Gisela Schmahl und alle anderen an ihrem Tisch stimmen zu. Der Pfarrgarten ist der Sommertreffpunkt in Brassert.
Seit 2015 öffnet er jeweils in den Sommermonaten von Mai bis September an jedem Donnerstag von 18 bis 22 Uhr. In diesem Jahr ging es aber coronabedingt erst später los. „Wir haben am 1. Juli angefangen, vorher war das leider noch nicht möglich“, sagt Margret Hein. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt, die gute Seele des Biergartens, bei ihr laufen die Fäden zusammen.
Helfer aus der Gemeinde und von den Bürgerschützen
Aber sie hat natürlich jede Menge Helfer. Ein Frauenteam aus der Gemeinde, die zur Pfarrei Heilige Edith Stein gehört, steht ihr ebenso zur Seite wie fünf Helfer aus dem Bürgerschützenverein Marl-Brassert. Unermüdlich im Einsatz ist Dietmar Schäfers, der am Donnerstagabend ständig neue Vorräte heranschaffte. Und ihren „Außendienstmitarbeiter“ möchte Margret Hein auch nicht missen, das ist ihr Mann Hartmut.

„Der Pfarrgarten ist so eine Art Bindeglied zwischen dem Stadtteil und der katholischen Gemeinde“, findet Dominic Benner von den Bürgerschützen. „Hier kann man einmal pro Woche viele Bekannte und Freunde treffen.“
Das findet auch Gisela Schmahl. „Hier kennen sich fast alle“, sagt sie. „Wenn man hierher kommt, findet man immer Leute, zu denen man sich setzen kann.“ Am Donnerstag waren das Gerd Sunderkamp, Agnes Biskupek, Irmgard Klankert, Rosa Gräbel, Gunter und Jürgen Bohn sowie Regina Krebs.
„Außerdem schmeckt hier das Essen immer gut und die Teller werden sogar abgeräumt“, nennt Gerd Sonderkamp einen weiteren Grund für seinen Besuch beim Pfarrgarten. „Und wir wohnen hier um die Ecke, ein Taxi brauchen wir nicht zu bestellen“, ergänzt Gisela Schmahl.
Grillwürstchen, Nackensteaks und selbst gemachte Salate
Das Essen legen die Helfer auf den Grill, an dem sich am Donnerstag eine kleine Schlange bildete. Grillwürstchen, Nackensteaks und die selbst gemachten Salate sind der Renner.
„Rund 200 Gäste kommen immer, und die sind uns treu, bleiben auch, wenn es mal regnet“, sagt Margret Hein. Wenn möglich, sollen bald noch einige Stehtische dazukommen, an denen weitere 30 Gäste Platz finden könnten. In Corona-Zeiten haben alle ihren Stadtteiltreff besonders schmerzlich vermisst.

Der Erlös aus dem Pfarrgarten wird – nach Abzug der Kosten – gespendet. „500 Euro habe ich schon für die Opfer der Flutkatastrophe überwiesen“, sagt Margret Hein. Ansonsten geht der Erlös an Projekte innerhalb der Gemeinde und fließt auch in weitere Spendenprojekte.