Ein neuer Beruf in der Kirche Dorstener Erich Erfkämper ist der gute Geist von St. Matthäus

Küster Erich Erfkämper in der Sakristei von St. Matthäus Wulfen
In der Sakristei bereitet Küster Erich Erfkämper die Gottesdienste vor. © Petra Berkenbusch
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Wenn um 8 Uhr am Morgen die Glocken von St. Matthäus in Wulfen läuten, tun sie das ohne das aktive Zutun von Erich Erfkämper. Das funktioniert automatisch. „Zu jedem Gottesdienst löse ich das Läuten jedoch extra aus“, erklärt der 52-Jährige. Er ist Küster der Wulfener Pfarrgemeinde. Seit Dezember mit offiziellem Zertifikat des Bistums Münster, erworben gemeinsam mit acht Frauen und sechs Männern im einjährigen Qualifizierungskurs.

Erich Erfkämper ist Wulfener. Es ist Offizier im Schützenverein, Mitglied im Heimatverein. Der Katholischen Kirche ist der Maler und Lackierer schon seit Kindertagen verbunden. Er war einst Messdiener, als Lektor hat er an der Gestaltung von Gottesdienten mitgewirkt. „Der Küster hatte das immer schon vorbereitet“, erinnert er sich. „Das Buch lag parat, die passende Lesung war markiert.“ Schon seit November 2020 gehört das zu Erfkämpers Aufgaben rund um den Gottesdienst.

Der Küster kommt früh

Eine Stunde vor der Messe erscheint der Küster auf der Bildfläche. Türen öffnen, Kerzen anzünden, Licht anmachen, die Gewänder auslegen − Pfarrer Martin Peters verlässt sich auf seinen Küster. Schließlich kommt die Berufsbezeichnung vom lateinischen Begriff custos, bedeutet Hüter, Wächter. Erfkämper „behütet“ neben der Kirche auch das Gemeindezentrum und die Außenanlagen. „Ich bin ja auch Hausmeister und Anlagenpfleger.“

In der berufsbegleitenden Sakristanenausbildung hat der gestandene Handwerker dann noch 2022 all jene Dinge gelernt, die in seinem weltlichen Berufsleben keine Rolle gespielt haben: der kirchliche Kalender, die liturgischen Farben, Messbücher, Gewänder, Sakramente, die Pflege der liturgischen Geräte sowie Blumen- und Kirchenschmuck.

Küster Erich Erfkämper, St. Matthäus Wulfen
Der Küster bereitet in der Sakristei und am Altar die Gottesdienste vor. © Petra Berkenbusch

Seit er sich erfolgreich auf die freie Küsterstelle beworben hat, weil er die Arbeit als Maler und Lackierer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geschafft hat, muss Erfkämper an jedem Wochenende arbeiten. „Das war anfangs schon ungewohnt“, erzählt er. Aber Gottesdiente, Hochzeiten, Taufen und Gemeindetreffen finden halt überwiegend zwischen freitags und sonntags statt.

Sommerkirche draußen

Im Sommer ist Erfkämper oft mit der „mobilen Kirche“, einem Anhänger mit Stühlen und Altar unterwegs, weil in den Gemeindebezirken regelmäßig Gottesdienste an unterschiedlichen Orten unter freiem Himmel gelesen werden. Die Herz-Jesu-Kirche in Deuten betreut er das ganze Jahr. In Barkenberg macht er Urlaubsvertretung.

Wenn Erfkämper Urlaub macht, vertritt ihn sein Vorgänger Bernhard Feller. „Der kennt sich aus, das klappt wunderbar.“

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