
Ein tragischer Vorfall hat sich bereits in der vergangenen Woche sich auf der L550 im Kreis Coesfeld ereignet: Ein Schweinetransporter ist am Dienstagmorgen (20. Februar) in Bösensell, einem Ortsteil von Senden, verunglückt.
Mehrere Tiere kamen dabei ums Leben. „Einige Tiere verendeten vor Ort“, bestätigte eine Sprecherin des Veterinäramtes, die auch Aufsicht über die Euthanasierung der schwerverletzten Schweine führte. Insgesamt waren 161 Schweine an Bord, als der Lkw gegen 11.20 Uhr auf dem Weg nach Senden-Bösensell aus noch ungeklärten Gründen auf den Grünstreifen geriet und umkippte, wie die Polizei Coesfeld vermeldete.
Peta erstattet Strafanzeige
Die Feuerwehr musste den Fahrer aus dem Führerhaus befreien. Verletzt wurde er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Nach der Befreiungsaktion wandte sich das Rettungsteam den im Graben und auf der Straße umherlaufenden Schweinen zu. Ein Ersatzfahrzeug wurde organisiert, um die überlebenden Tiere abzutransportieren.
Wenige Tage später hat nun die Tierschutzorganisation Peta bei der Staatsanwaltschaft Münster gegen die Verantwortlichen Strafanzeige erstattet. Das bestätigte Ann-Kathrin Schindler von der Staatsanwaltschaft Münster. „Die Anzeige befindet sich allerdings noch in der Auszeichnung, das heißt, dass noch kein Aktenzeichen vorliegt und dementsprechend seitens der Staatsanwaltschaft auch noch keine Ermittlungen durchgeführt wurden.“
Peta wirft dem Tiertransporter den Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung vor.
Peta fordert Verbot
Für Tiere seien die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie würden unter Hunger und Durst leiden und seien erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt, argumentiert die Organisation. „Auch das Verletzungsrisiko in den voll belegten Transportern ist enorm. Immer wieder ereignen sich so Unfälle, die für die Tiere extremes Leid bedeuten“, heißt es in einer Mitteilung. Daher fordert die Tierrechtsorganisation ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
„Schonende Tiertransporte in der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner, Puten oder andere Tiere qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und PETAs Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie.