Zu starker Regen Bauern zittern - Gerste lässt in Oer-Erkenschwick die Ähren hängen

Auch am etwa drei Hektar großen Bickefeld im Ortsteil Rapen von Oer-Erkenschwick hängen die Ähren der Wintergerste teilweise schon herunter. © Jörg Müller
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So schnell ändert sich das: War es in den vergangenen Sommern viel zu trocken, ist es aktuell viel zu nass. Und das ganz aktuell für die Wintergerste, deren Ernte eigentlich schon überfällig ist. Aber wegen des starken Regens kann das Korn auch nicht Oer-Erkenschwick nicht eingefahren werden. Noch nicht, denn ab dem Wochenende zeichnet sich aus Sicht der besorgten Landwirte ein wettertechnischer Silberstreif am Horizont ab.

Wintergerste ist in Oer-Erkenschwick erntereif

„Die Wintergerste ist nicht nur erntereif, sie muss vielmehr dringend vom Feld“, bestätigt Ortslandwirt Stefan Uhlenbrock aus Oer-Erkenschwick. Aber die Ernte ist bei Regen wegen der Feuchtigkeit nicht möglich. Doch die Halme beginnen abzuknicken. „Die Regenmassen drücken die Halme nach unten oder die Ähren fallen ganz einfach ab. Und wenn sie auf dem Boden liegen, sind sie nicht mehr zu ernten“, erläutert der Bauer vom Schäferweg. Alle anderen Früchte wie Weizen, Hafer, Sommergerste, Roggen, Triticale oder gar der Mais hätten auf den Feldern noch Zeit bis zum Erntezeitpunkt.

Landwirte blicken gespannt auf die Wettervorhersagen

Jetzt blicken die Landwirte nicht nur in Oer-Erkenschwick voller Spannung auf die Wettervorhersagen. Prognostiziert wird, dass der Regen zum Ende der Woche aufhört und dann für mehrere Tage bei warmen Temperaturen die Sonne scheint. „Dann wird geerntet“, sagt Stefan Uhlenbrock. Das erfolgt aber nicht, ohne vorherige Überprüfung der Ähren mit einem Feuchtigkeitsmesser. Ist die Frucht trocken genug, dann startet der Drescher aufs Feld.

Bei Starkregen können die Ähren zu Boden fallen

Landwirt Josef Janinhoff, der das „Bickefeld“ im Ortsteil Rapen von Oer-Erkenschwick bewirtschaftet, hofft ebenfalls auf höchsten noch „leisen“ Regen bis zum Wochenende. „Es ist feucht genug. Und bei Starkregen fallen die Ähren möglicherweise vom Halm auf den Boden. Und dann sind sie für die Ernte verloren. Denn unser Drescher ist so eingestellt, dass die Halme in einer Höhe von etwa fünf Zentimetern stehen bleiben. Dadurch bleiben die auf dem Boden liegen Ähren liegen und das wiederum führt zu Ernteverlusten“, erläutert Josef Janinhoff sen.. Der Landwirt nutzt die Wintergeste ausschließlich zum Füttern der von ihm gezüchteten Schweine. „Auch deshalb kann ich kein feuchtes Korn einlagern.“

Gerstenkörner fallen in diesem Jahr kleiner aus

Fast schon paradox ist, dass die Gerstenkörner in diesem Jahr etwas kleiner ausfallen, als in den vergangenen Trockensommern. „Das liegt wohl daran, dass die Pflanzen zu gut mit Feuchtigkeit ausgekommen sind und somit Nebentriebe ausgebildet haben, die dann zu Lasten der Korn-Größe auch versorgt werden musste. Ob und inwiefern das Auswirkungen auf den Ernteertrag hat, kann man jetzt noch nicht sagen“, erklärt Uhlenbrock.

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