Bürger sollen mitreden Entwurf des Mobilitätskonzepts für Oer-Erkenschwick liegt vor

Auch rund um den Berliner Platz in Oer-Erkenschwick soll die Verkehrsführung in Zukunft grundsätzlich geändert werden. Das sieht das Mobilitätskonzept vor, dessen Entwurf nun mit den Bürgern diskutiert werden soll.. © Meike Holz
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In Zukunft soll in Oer-Erkenschwick, und hier insbesondere in der City, weniger mit dem Auto gefahren werden. Vielmehr soll den Bürgern der Umstieg auf das Fahrrad und auf den öffentlichen Personennahverkehr, also auf die Busse der „Vestischen“ schmackhaft gemacht werden. Wie man diesen ehrgeizigen Plan umsetzen kann, das steht im Mobilitätskonzept, dessen erster Entwurf der Stadt vorliegt. Und dieser Entwurf soll zuerst mit denjenigen diskutiert werden, die ihn mitgestaltet haben und die direkt von ihm betroffen sind – mit den Bürgern.

Stadt Oer-Erkenschwick informiert die Bürger digital

„Wir gehen dazu erstmals neue Wege, indem wir die Bürger über unsere städtische Homepage, bei Facebook und bei Instagram mit Filmbeiträgen über die Inhalte des Mobilitätskonzeptes informieren. Die Filme werden gerade produziert. Die Ausstrahlung im Netz ist für Mitte Juli geplant. Und dann haben die Bürger die Möglichkeit, sich zu dem Gesamtvorhaben erneut zu äußern“, erläutert Bürgermeister Carsten Wewers.

Oer-Erkenschwicker können sich erneut beteiligen

„Erneut“ deshalb, weil sich Bürger bereits in der Aufstellungsphase beteiligt haben. Und das Interesse der „Stadttouren“ zu Fuß, mit dem Fahrrad und speziell für und mit Menschen mit einem Handicap zusammen mit den Fachplanern des Büros „Planersocietät“ aus Dortmund war groß. „Über das große Interesse haben wir uns sehr gefreut. Denn wenn wir die Mobilitätswende wirklich wollen, dann kann man sie nicht von oben verordnen, sondern man muss sie zusammen mit den Bürgern vorantreiben“, erläutert der Technische Beigeordnete der Stadtverwaltung, Bernd Immohr.

Stadtrat von Oer-Erkenschwick entscheidet über die Reihenfolge

Und eben das sei auch der Grund dafür, dass schon während der Erstellung und auch jetzt nach Vorliegen des Entwurfs die Bürger in Sachen Mobilitätskonzept das erste Wort haben sollen. „Wenn wir dann deren neuerliche Anmerkungen, Kritik oder Wünsche in den Konzeptentwurf eingearbeitet haben, dann soll das Mobilitätskonzept im Stadtrat diskutiert werden. Die Politik muss dann entscheiden, ob und welche Einzelprojekte in welcher Reihenfolge angegangen werden“, erläutert der Bürgermeister.

Autofahrer sollen in Oer-Erkenschwick nicht gegängelt werden

„Grundsätzlich geht es bei diesem Konzept nicht darum, die Autofahrer künftig zu gängeln. Aber vor dem Hintergrund, dass die Wege in Oer-Erkenschwick allesamt recht kurz sind, wollen wir alternative Angebote machen“, erläutert der städtische Fachdienstleiter Michael Grzeskowiak. So soll das Radwegenetz ausgebaut und der Radverkehr in Oer-Erkenschwick generell durchgängiger gemacht werden. „Das gilt insbesondere für die Stimbergstraße und den Bereich der City“, führt Grzeskowiak weiter aus.

Sichere Abstellmöglichkeiten für E-Bikes in Oer-Erkenschwick

„Dann brauchen wir viel mehr und vor allem sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und hier insbesondere für die teuren E-Bikes“, sagt Carsten Wewers, der direkt nach seinem Amtsantritt den Bürgermeister-Dienstwagen abgeschafft und heute die meisten seiner Termine mit dem Fahrrad erledigt. „Eine Idee ist deshalb, den Bereich zwischen den Kreisverkehren Ewaldstraße und Berliner Platz für den motorisierten Verkehr zu sperren und dort einen echten Busbahnhof als Schnittstelle zwischen dem Radverkehr und dem ÖPNV einzurichten. Wenn dann auch noch ein Buss verlässlich alle Stadtteile auf einem Rundkurs mit der City verbindet und die Fahrpreise deutlich sinken, dann würde das bestimmt von den Bürgern angenommen“, meint der Verwaltungschef.

Oer-Erkenschwick soll möglichst barrierefrei werden

Zudem müsse unbedingt die Barrierefreiheit speziell in der Innenstadt hergestellt werden. Auch das ist bei den Bürgerbeteiligungen als Schwachpunkt genannt worden. „Wir sprechen hier übrigens über ein Konzept, das Auswirkungen auf den Verkehr der nächsten 30 Jahre haben wird. Allein deshalb freuen wir uns bereits auf den erneuten Dialog mit den Bürgern und ihre Anregungen zu Themenfeldern, die wir als Verwaltung gar nicht auf dem Schirm hatten und haben“, sagt Baudirektor Immohr.

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