Mit einem Mitglied aus Oer-Erkenschwick Feuerwehrteam will in Erftstadt helfen - wird aber nicht gebraucht

Am späten Donnerstagabend ist das psychologische Unterstützungsteam der Feuerwehr mit einem Mitglied aus Oer-Erkenschwick aus Hürth zurückgekehrt, ohne eingesetzt worden zu sein. © Archiv
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In den Katastrophengebieten in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz ist derzeit jede Hilfe recht. Das meint man zumindest. Aber das psychisch-soziale Unterstützungsteam der Feuerwehr des Kreises Recklinghausen mit einem Mitglied aus Oer-Erkenschwick hat jetzt eine andere Erfahrung gemacht.

Hilfskräfte unterstützen bei schweren Unglücksfällen

„Die Kameradin gehört im Bereich der lokalen, aber auch der Kreisfeuerwehr, zum psychisch-sozialen Unterstützungsteam“, erklärt der Leiter der Feuerwehr von Oer-Erkenschwick, Gerd Pokorny auf Nachfrage. PSU wird diese Einheit genannt, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn Menschen nach schweren Unglücksfällen psychologischen Beistand brauchen.

Schock für die Betroffenen in den Flutgebieten

Das ist aktuell unter anderem bei den Menschen in vom Hochwasser besonders betroffenen Gebieten der Fall. Dort konnten viele Menschen erst Tage nach den furchtbaren Überschwemmungen wieder in ihre Häuser oder Wohnungen zurück. „Das ist natürlich oft ein Schock für die Betroffenen, die dann Unterstützung gebrauchen können“, erklärt Pokorny weiter. Um eben diesen Menschen beistehen zu können, machten sich am Donnerstagmorgen das PSU-Team auf den Weg nach Erftstadt.

Hilfskräfte warteten auf dem Sammelplatz

In der Ortschaft Hürth gingen die Helfer aus dem Kreis Recklinghausen an einem Sammelplatz in Bereitschaft. Zwischenzeitlich veränderte sich die Auftragslage dahingehend, dass es womöglich auch Einsatzkräfte zu betreuen gilt, die in den Katastrophengebieten schon seit Tagen helfen und teils schlimme Bilder ertragen mussten. Und dann begann das Warten. „Am Ende war es dann so, dass die Einsatzkräfte am späten Abend wieder nach Hause abgerückt sind, ohne zum Einsatz gekommen zu sein. Das ist natürlich schade, wenn Hilfsressourcen vor Ort nicht abgerufen werden. Zumal es sich bei allen Helfern um Ehrenamtliche handelt, die von ihren Arbeitgebern freigestellt worden sind“, sagt Pokorny und ergänzt: „Aber die Hintergründe der Entscheidung sind mir natürlich nicht bekannt.“

Hilfsumfang ist vor Ort nicht genau einzuschätzen

Wohl aber der Einsatzleitung im Kreis Recklinghausen. „Wenn Menschen in einem Katastrophengebiet wie den Überflutungsregionen zum ersten Mal wieder in ihre Häuser zurückdürfen, dann kann man den Betreuungsaufwand nicht genau abschätzen“, sagt Lena Heimers, Sprecherin der Kreisverwaltung in Recklinghausen. „Vor Ort ist von der Einsatzleitung eine Einschätzung vorgenommen worden. Und auf Basis derer wurden dann Hilfskräfte in Marsch gesetzt, die dann am Ende des Tages nicht zum Einsatz kamen. Das ist für die entsandten Mitglieder des PSU-Teams sicherlich ärgerlich. Aber wir haben lieber zu viele Einsatzkräfte vor Ort, als zu wenig“, ergänzt Lena Heimers.

Feuerwehr aus Oer-Erkenschwick gehörte zu den ersten Helfern

Die ersten, die aus Oer-Erkenschwick schon vor einer Woche in den Katastrophengebieten geholfen haben, waren Mitglieder der Feuerwehr Oer-Erkenschwick. Sie haben sich schon am Tag nach dem Unwetter mit ihrem für Katastrophenfälle ausgerüsteten neuen LF 20 KatS auf nach Wuppertal gemacht und dort unter anderem dabei geholfen, das Rathaus und einen Supermarkt leerzupumpen und gegen eine erneute Überflutung zu schützen. Ebenfalls im Einsatz waren alle 70 Aktiven der Rot-Kreuz-Bereitschaft aus Oer-Erkenschwick. Sie sorgten in Leverkusen für die Verpflegung von Helfern.

Auch der Baubetriebshof leistete einen Hilfseinsatz. Zwei Mitarbeiter fuhren mit einem Kanalspülwagen nach Altena ins Sauerland, um dort beim Gängigmachen von Kanälen zu unterstützen.

Grün-Weiß sammelt Spenden

  • Der Sportverein Grün-Weiß Erkenschwick sammelt Spenden. Für die Katastrophenopfer in den Flutgebieten.
  • Gebraucht werden vor allem Hygieneartikel.
  • Die Spenden werden in der kommenden Woche von einem Spediteur in die Eifel gefahren.
  • Abgegeben werden können Spenden täglich ab 16 Uhr an der Sportanlage am Nussbaumweg.
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