
Dieses Projekt ist aus dem Alltag des Schullebens am Willy-Brandt-Gymnasium (WBG) in Oer-Erkenschwick nicht mehr wegzudenken. „Sprache verbindet“ wurde hier 2012 ins Leben gerufen. 13 Jahre später ist das Projekt quasi zum Selbstläufer geworden.
Das Projekt für die Sprachförderung von Kindern „Sprache verbindet“, das viele Rotary Clubs (RC) anbieten, ist am Willy-Brandt-Gymnasium für das gesamte Vest ein Leuchtturm. Hier arbeiten besonders viele Scouts und besonders viele Kinder kommen in den Vorzug der „spielend leichten“ Förderung in der deutschen Sprache. Der Präsident des RC Datteln-Lippe, Georg von Bronk, stattete der Schule nun einen Besuch ab und ließ sich über die Meilensteine informieren. „Die Liste ist beeindruckend lang und liest sich als Erfolgsgeschichte“, urteilt er nach dem Gespräch mit den Aktiven vor Ort. Nach dem Vorbild der Sprachförderprojekte der Rotarier in Iserlohn und Dortmund wurde durch die ehemalige Lehrerin Franziska Seitz im Herbst 2012 das Projekt in Oer-Erkenschwick ins Leben gerufen.
Mehr als 200 Kinder wurden gefördert
Claudia Huhn ist das Herz der rotarischen Sprachförderung am WBG, die sie zusammen mit Lehrer Moritz Böger auch für das kommende Schuljahr organisiert. Schulleiter Michael Rieder: „Ich freue mich, dass die Schülerinnen und Schüler des WBG sich sozial engagieren, für die Gesellschaft und insbesondere für Kinder mit Sprachdefiziten. Die Anzahl der Teilnehmenden zeigt, dass das soziale Miteinander am WBG großgeschrieben und gelebt wird.“

In den 13 Jahren seit Start des Projektes sind mehr als 200 Kinder mit Migrationshintergrund (seit 2015 zunehmend geflüchtete Kinder) in „eins-zu eins-Betreuung“ in der Familie von fast 160 Scouts betreut worden. Für das kommende Schuljahr wurden elf neue Scouts ausgebildet, die auf zwei alte Hasen aus der Oberstufe treffen.
Jedem Scout steht ein „Pate“ zur Seite
Die Sprach-Scouts besuchen die Jahrgangsstufen 9-12/13. Sie werden in drei Schulungen von Claudia Huhn und dem ehemaligen Schulleiter des WBG, Christian Huhn, auf die spielerische Lernförderung vorbereitet. Jedem Scout steht ein erwachsener „Pate“ zur Seite, der bei Schwierigkeiten hilft. Pro Stunde erhalten die Sprachhelfer zehn Euro für ihre Arbeit und Zeit. Die Familien kostet das 1:1-Lernangebot vier Euro. Die Rotarier geben sechs Euro pro Stunde dazu. Am Willy-Brandt-Gymnasium können die Scouts auf eine Sammlung von Spielen, Büchern und sprachfördernden Materialien zurückgreifen.
Das Projekt zeigt Erfolg: Geförderten Kinder sind mittlerweile als Scouts tätig; eine ehemals als Scout Tätige ist Schulsozialarbeiterin. Sie unterstützt Familien dabei, ihre Kinder bei „Sprache verbindet“ anzumelden. Die Zusammenarbeit mit den für die Grundschulen in Oer-Erkenschwick verantwortlichen Schulsozialarbeiterinnen ist zentraler Baustein für den Erfolg dieses Projekts in Oer-Erkenschwick.