Schandflecken Illegale Müllkippen - das will das Ordnungsamt unternehmen

Am Hubertweg hat Jäger Heinrich Bork diese wilde Müllkippe entdeckt. Solche Funde macht der 76-Jährige häufiger, wenn er durch sein Jagdrevier streift. © Privat
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Heinrich Bork (76) ist passionierter Jäger. Der Fleischermeister aus Datteln jagt aber nicht nur Wild in seinem Revier „Oer-Erkenschwick III“. Bork macht auch Jagd auf Müllsünder. Sein jüngster Fund ist eine wilde Müllkippe auf dem Hubertweg an der Stadtgrenze zu Horneburg. Neben reichlich Sperrmüll türmen sich dort auch etliche alte Reifen, zum Teil mit Felge. „Ich kann die Menschen nicht verstehen, dass sie ihren Unrat einfach so in der Natur abladen. Man kann die Sachen doch zum größten Teil kostenlos beim Bauhof entsorgen“.

Jäger Heinrich Bork macht in Oer-Erkenschwick auch Jagd auf Müllsünder

Der Jäger meldet illegale Müllkippen sofort an die Stadt Oer-Erkenschwick weiter: „Einmal habe ich den Müll sogar auf meinen Hänger gepackt und beim Bauhof abgegeben. Aber ich bin doch kein Müllsammler.“ Stattdessen legt Bork es darauf an, dass die Müllsünder für ihren Umweltfrevel bestraft werden. Einmal fand er in den Müllsäcken schon Briefe, die er sofort dem Ordnungsamt übergab.

„Ob der Täter damit ermittelt werden konnte, weiß ich nicht. Aber ich werde an Stellen, an denen ich häufiger Müll vorfinde, Wildkameras installieren“, sagt Bork. Ob es hilft, bleibt abzuwarten. Vom Jäger aufgehängte Schilder mit dem Hinweis auf Videoüberwachung wurden jedenfalls von Unbekannten wieder demontiert.

Auch für Ordnungsamts-Mitarbeiter Patrick Korat (38) sind illegale Müllkippen ein rotes Tuch. „Wir bekommen jede Woche im Schnitt zehn bis 15 Hinweise auf solche Vergehen, sei es im Stadtgebiet oder in den Außenbereichen.“

Leider sind dem Ordnungsamt bei der Jagd auf Müllsünder zurzeit wegen der Pandemie personell die Hände gebunden, obwohl die Zahl der Delikte gerade nach dem Ausbruch gestiegen ist. „Corona und die Einhaltung der Regeln haben für uns noch erste Priorität. Aber wenn die Pandemie sich gelegt hat, stehen illegale Müllkippen ganz oben auf der Agenda des Ordnungsamtes“, sagt Korat.

Ordnungsamt will verstärkt Müllkippen-Hotspots kontrollieren

Der Ordnungsamts-Mitarbeiter ist in Oer-Erkenschwick groß geworden und stößt auch in seiner Freizeit immer wieder auf wilde Müllkippen, die sein schönes Städtchen verschandeln. Dazu gehört auch Unrat, der sich neben den Mülltonnen türmt. „Wir werden Gespräche mit großen Firmen führen. Die Beschäftigten kommen zum Teil aus dem Ausland, wissen nicht, was die unterschiedlichen Farben der Mülltonnen bedeuten und laden Sperrmüll einfach am Straßenrand ab.“ Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes sollen zudem verstärkt Hotspots mit wilden Müllkippen kontrollieren, um Müllfrevler auf frischer Tat zu ertappen.

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