
Vergangene Woche hat sich in Oer-Erkenschwick ein Bündnis gegen Rechts gegründet, als Reaktion auf die vom Recherchenetzwerk Correctiv veröffentlichten „Remigrationspläne“, die bei einem Treffen von AfD-Politikern, zwei CDU-Mitgliedern, rechten Unternehmern und identitären Rechten Ende November in Potsdam besprochen wurden. Oer-Erkenschwick sei eine tolerante, offene Stadt, in der es keinen Platz für Rechtsextremismus oder jegliche Form von Rassismus gebe, sagt Shaouib Nazir (SPD), der das Bündnis mit Josef Oeinck (Die Linke) ins Leben gerufen hat und dem sich Mitglieder der CDU, Grünen, UWG, der SPD und der Linken angeschlossen haben. Als erste sichtbare Aktion hat das Bündnis am Samstag (27.1.) eine Kundgebung auf dem Berliner Platz veranstaltet, zu der rund 600 Oer-Erkenschwickerinnen und Oer-Erkenschwicker kamen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie zu setzen.
Auf Vereine, Verbände, Schulen zugehen
Doch dabei soll es nicht bleiben. „Das soll jetzt ein Startschuss sein“, kündigte Nazir bereits am Samstag an. „Wir möchten dieses Bündnis mit Leben füllen.“ Und daher will das Bündnis informieren, Aufklärung betreiben, politische Strategien entwickeln, Vereine, Verbände und Institutionen einbinden, auf die Schulen zugehen. Auch die jungen Menschen mitnehmen, mit ihnen zusammen Aktionen auf die Beine stellen, damit Faschisten und Menschen mit gefährlichem Gedankengut keine Plattform gegeben werde. Das Bündnis will auch eine Art runden Tisch einrichten, genauere Informationen folgen noch.
Gegen Rassismus helfe gerechte Politik, sagt Josef Oeinck. „Wichtig ist, dass eine andere Form von Politik gemacht wird, wo die Bevölkerungsgruppen mitgenommen werden. Und ganz wichtig ist auch, dass in der Bildungsarbeit ein ganz großer Schritt nach vorne gemacht wird.“