
Die Bürgerbeschwerden über wucherndes Grün reißen nicht ab. Der Oer-Erkenschwicker Martin Thieß (58) ärgert sich über mit Wildkraut übersäte Gehwege, mit denen er täglich beim Gassigehen mit seinem Hund kämpft. „Als ich vor 22 Jahren nach Oer-Erkenschwick gezogen bin, sah die Stadt aus wie geleckt. Man brauchte bei der Stadt nur anzurufen, dann wurde das Unkraut sofort weggeschnitten.“
Gehwege sind von Grün überwuchert und immer häufiger zugemüllt
Auf den Gehwegen rund um das Feld an Werk-, Feld- und Schultenstraße sieht es zurzeit vollkommen anders aus. „Hier wird schon seit drei Jahren kaum noch etwas gemacht. Der Bürgersteig ist zugewachsen und seid Neuestem an manchen Stellen auch noch völlig zugemüllt“, sagt Thies. Besonders schlimm ist es nach Angaben des 58-Jähirgen am Standort des Flaschencontainers und DRK-Kleidercontainers an der Werkstraße. Dort entdeckt der Hundebesitzer auch immer häufiger Burger-Verpackungsmüll: „Die Leute kaufen sich Fastfood im Drive-in, verspeisen die Burger im Auto auf dem Parkstreifen und werfen anschließend die Verpackungen aus dem Fenster.“
Hundesitzer muss vom Gehweg auf die Straße ausweichen
Noch mehr ärgert sich Thies allerdings über die Sträucher auf den Gehwegen seiner Gassi-Strecke: „Dort parken auch zahlreiche Lkw. Manchmal bleibt mir nichts anderes über, als auf die Straße auszuweichen, weil ich durch die Sträucher auf dem Gehweg nicht durchkomme.“ Das ist dem 58-Jährigen aber zu gefährlich wegen des Schwerlastverkehrs: „Manche Laster sind dort ziemlich schnell unterwegs. Ich mache mir Sorgen um meinen Hund.“
„Schon mehrfach habe ich die Stadt auf den Wildwuchs aufmerksam gemacht, letztes Jahr bin ich sogar persönlich am Baubetriebshof der Stadt vorstellig geworden. Inzwischen habe ich es aufgegeben, Nach meiner letzten E-Mail wurde immerhin etwas Grün an der Werkstraße runtergeschnitten“, meint Thies.
Für Gehwege sind in vielen Fällen auch die Anlieger zuständig
Stadtsprecher Peter Raudszus weist darauf hin, dass die Stadt zwar für alle Straßen, aber nicht für sämtliche Gehwege zuständig ist: „In diesem Fall muss sich auch der Eigentümer des Feldes darum kümmern, dass die Fußwege begehbar bleiben.“ Zudem würde der Bauhof auf jeden Fall an Stellen tätig, wo die Verkehrssicherheit durch Sichtbehinderungen beeinträchtigt wird.
„Fallen die Gehwege nicht in unsere Zuständigkeit, fordern wir den Eigentümer auf, seinen Pflichten nachzukommen“, sagt Raudzus. Der Stadtsprecher bittet zudem um Verständnis, dass der Bauhof zurzeit nicht an allen Stellen sofort mit dem Grünschnitt nachkommt.