Terminstau So läuft es mit dem Impfen in Arztpraxen von Oer-Erkenschwick

Die Hausarztpraxen werden von Impfinteressierten derzeit telefonisch quasi überrannt. Dabei können längst nicht alle Impfwünsche berücksichtigt werden. Hatice Turan (M.) hat dagegen Glück. Arzthelferin Martina Schalk setzt ihr im Beisein von Dr. Siegbert Teichert die Impfspritze an. © Meike Holz
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Die Coronazahlen sind auch in Oer-Erkenschwick auf dem Sinkflug. Das hat viele Ursachen. Unter anderem auch das Fortschreiten der Impfkampagne, was vielen nachvollziehbarerweise aber immer noch nicht schnell genug geht. Jetzt ist auch noch die Impfpriorisierung aufgehoben worden. Das bedeutet, dass sich nun jeder um einen Impftermin bemühen kann. Und jetzt stehen die Telefone in den Hausarztpraxen gar nicht mehr still. Nachfolgend zwei exemplarische Beispiele.

Hausarzt in Oer-Erkenschwick wird mit Anfragen überrannt

„Wir werden mit telefonischen Anfragen überrannt. Aber das ist nicht erst seit der Aufhebung der Impfpriorisierung so, sondern schon seit Wochen“, sagt Hausarzt Dr. Siegbert Teichert aus Oer-Erkenschwick. Er hat in seiner Praxis an der Konrad-Adenauer-Straße nunmehr zwei Telefone ständig besetzt. „Und trotzdem beschweren sich viele Patienten, die ein anderes Anliegen als einen Impftermin haben, dass sie nicht durchkommen“, sagt der Mediziner.

Impfpriorität spielt in Oer-Erkenschwick immer noch eine Rolle

Aber hat man überhaupt eine Chance auf einen Impftermin? „Ja“, sagt Dr. Teichert, „je höher die Impfpriorität ist, desto schneller geht das mit einem Termin.“ Dr. Teichert vertritt die Auffassung, dass Menschen mit einer ehemals hohen Impfpriorität weiterhin Vorrang bei der Terminvergabe haben. „Dagegen kann beispielsweise ein junger, gesunder Mensch noch warten“, meint der Hausarzt.

Eine freie Auswahl des Impfstoffes gibt es nicht

Rund 50 bis 70 Impfdosen bekommt Dr. Teichert von seiner Apotheke wöchentlich geliefert. Darunter sind die Impfstoffe von Johnson & Johnson, Astrazeneca und Biontech. Eine freie Auswahl, welchen Impfstoff man bekommt, gibt es bei Dr. Teichert nicht. „Das entscheide ich während eines Beratungsgesprächs gemeinsam mit dem Patienten“, sagt der Arzt, der Impftermine bei entsprechender Priorisierung auch an neue Patienten vergibt.

„Zahl der Impfanfragen ist gewaltig“

Ähnlich verhält es sich in der Gemeinschaftspraxis Dr. Buschmann/Dr. Anders an der Kampfstraße. „Die Zahl der Impfanfragen ist gewaltig“, bestätigt Emily Märtin vom Praxisteam. Wer sich rechtzeitig meldet hat sogar relativ schnell die Chance auf einen Impftermin mit Johnson & Johnson. „Wer aber unbedingt mit Biontech geimpft werden möchte, muss sich in eine lange Warteliste einreihen“, sagt Emily Märtin.

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