
Nach dem Verkehrsunfall vom Mittwochabend an der Kreuzung Pieper in Oer wird vor allem in den sozialen Netzwerken über die Gefährlichkeit der Kreuzung von Esseler-/Groß-Erkenschwicker- und Friedhofstraße diskutiert. Ein Internet-Nutzer schreibt davon, dass er die Kreuzung in Oer-Erkenschwick stets mit einem mulmigen Gefühl befahren würde. Die Unfallzahlen sprechen allerdings eine andere Sprache.
Erster schwerer Unfall in diesem Jahr
“Diese Kreuzung ist bei uns nicht als Unfallschwerpunkt gelistet“, sagt Andreas Lesch, der Sprecher der Kreispolizeibehörde in Recklinghausen. Der Verkehrsunfall von Mittwochabend sei der erste schwere Zusammenstoß in diesem Jahr auf der Kreuzung gewesen. Zudem habe die Polizei im vergangenen Jahr ebenfalls nur einen Unfall mit Verletzten registriert. 2019 allerdings hätten sich nach dem Ausfall der dortigen Ampel gleich drei Unfälle ereignet. „Danach ist als Sofortmaßnahme die Ampelanlage erneuert worden“, sagt Lesch. Bei der Polizei-Leitstelle liege nun ein Notfallplan vor, der bei einem gemeldeten Ampelausfall die sofortige Beschilderung mit „Tempo 20“ durch den Bauhof vorsieht.
Klassischer Abbiegefehler als Unfallursache in Oer-Erkenschwick
Auch aus Sicht der Stadt ist die Kreuzung Pieper, benannt nach dem mittlerweile abgerissenen Gasthof Pieper an der Ecke Groß-Erkenschwicker-/Esseler Straße, kein Unfallschwerpunkt. „Das mulmige Gefühl kann ich dann wohl verstehen, wenn die Ampel ausfallen würde. Aber das ist schon lange nicht mehr passiert“, sagt Rathaus-Fachdienstleiter. Der jüngste Unfall vom Mittwochabend mit zwei Schwerverletzten sei auf einen klassischen Abbiegefehler zurückzuführen. Eine Autofahrerin hatte beim Linksabbiegen einen ihr entgegen kommenden Wagen übersehen. Beide Fahrer kamen ins Krankenhaus.
Stadt Oer-Erkenschwick will auch einen Kreisverkehr prüfen
Anstelle einer Ampelkreuzung würde sich womöglich anstelle der jetzigen Kreuzung auch ein Kreisverkehr anbieten. „Das werden wir prüfen, nachdem wir als Stadt die bisherige Landesstraße „Groß-Erkenschwicker“ als Gemeindestraße übernommen haben“, kündigt Grzeskowiak an.