
Seit rund zwei Jahren gibt es die Hundewiese in Oer-Erkenschwick. Dort können sich die Vierbeiner (und ihre Besitzer) austoben – und das nicht nur am Tag des Hundes am Sonntag, 13. Juni. „Ich bin fast jeden Tag hier“, sagt Michael Wienkötter (55) und streichelt seine „Luna“, eine Cane Corso-Hündin, die es sich unter dem Tisch bequem gemacht hat. Und Michael – die Hundebesitzer nennen und kennen sich meist nur beim Vornamen – ist an der Ludwigstraße gegenüber der Jet-Tankstelle nie allein. „Man trifft sich hier gerne“, sagt er und zeigt in die Runde.
Stets einen wachsamen Blick auf die Hunde in Oer-Erkenschwick
An einem anderen Tisch haben es sich Karsten und Sandra, Alexandra und Heidi bequem gemacht. Sie haben sich viel zu erzählen, haben aber auch immer einen wachsamen Blick auf ihre Hunde. „Ah, da kommt ein Neuer, der muss erst einmal begrüßt werden“, meint Heidi mit Blick auf die „Hundeversammlung“ im Eingangsbereich. „Der müsste aber unbedingt mal neu gestaltet werden“, meldet sich Jörg zu Wort.

„Wir sind der Stadt Oer-Erkenschwick sehr dankbar“
Jörg Karlowski (63) gehört zu den Mitinitiatoren der Hundewiese. „Wir fühlen uns hier sehr wohl und sind der Stadt Oer-Erkenschwick sehr dankbar, dass sie das Gelände zur Verfügung stellt“, sagt er und beobachtet seine „Lena“. Auf dem Gelände an der Ludwigstraße war bis vor einigen Jahren der nicht mehr existierende Schäferhundeverein beheimatet. Jetzt teilen sich viele unterschiedliche Hunde das fast fußballfeldgroße Areal. Es ist umzäunt, das ist sehr praktisch. „Aber die Schleuse am Eingang müsste wirklich erneuert werden“, meint Jörg Karlowski mit Blick auf den klapprigen Bauzaun.
Ein Wasseranschluss fehlt auf der Hundewiese in Oer-Erkenschwick
Auf dem Gelände gibt es auch ein Haus. Dabei handelt es sich um das frühere Schäferhundevereinsheim. Das dürfen die Hundewiesennutzer nicht betreten. „Einmal hatten wir die Erlaubnis, darin zu feiern“, erzählt Karlowski. „Im Zuge dessen haben wir uns damals mit der Reparatur der Wasserleitung revanchiert.“ Wasser ist auch so eine Sache. „Ein Wasseranschluss wäre super. Gerade bei dem Wetter haben die Tiere Durst. Bislang bringen wir Wasser stets im Kanister mit“, meint Karlowski.

Jetzt soll in Oer-Erkenschwick ein Verein gegründet werden
Über diese und andere Dinge wollen die Hundefreunde am Donnerstag, 24. Juni, mit dem Bürgermeister sprechen. Dann soll nämlich im Beisein von Carsten Wewers der Rahmen für die Gründung des „Vereins Hundewiese“ besprochen werden. Wer den Vorsitz übernimmt, steht noch nicht fest. Aber auch ohne Verein herrschen Regeln auf der Hundewiese in Oer-Erkenschwick: Die Tiere müssen sozialverträglich und geimpft und haftpflichtversichert sein. Dann steht dem kostenlosen Spaß für Hund und Herrchen nichts mehr im Weg.
Hundehaufen müssen von der Wiese geräumt werden
Auch am Tag des Hundes, am Sonntag, 13. Juni, trifft sich die Hundegemeinschaft wieder. Für alle ist ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellbar. „Das ist ein Familienmitglied“, meint Michael Wienkötter. Und Jörg Karlowski merkt an: „Ein Hund zwingt auch zur Bewegung. Und die tut auch dem Herrchen gut“, sagt er augenzwinkernd. Aber auch Wienkötter und Karlowski wissen, dass Hunde nicht überall erwünscht sind. Auf der Hundewiese ist das natürlich nicht so. Unerwünscht sind dort nur die Hundehaufen. Die müssen von den Besitzern „aufgelesen“ werden. Aber das ist schon wieder ein ganz anderes – leidiges – Thema…