
„Einmal Petriner, immer Petriner“ – dieser Leitgedanke hat sich bis zur Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Yvonne Gebauer, herumgesprochen. Im Rahmen einer Feierstunde zum 600-jährigen Bestehen des Gymnasiums Petrinums in der Aula lobte die Ministerin das vorbildliche Coronaschutzkonzept der Bildungseinrichtung und das Miteinander zwischen Lehrern, Schülern und Eltern, die Hand in Hand wichtige Projekte in Angriff nehmen. „Ich bewundere diese Gemeinschaft und stelle fest, dass das Petrinum wirklich jeden Einzelnen im Blick hat. Es bietet Bildung für jeden an“, so Gebauer.
Auch die Regierungspräsidentin Dorothee Feller aus Münster gehörte zu den hochrangigen Gästen, die ebenso das Coronaschutzkonzept lobte, das das Petrinum entwickelt hat. „Zahlreiche Schulen haben Ihr Konzept als Vorbild genommen. Dazu gebührt Ihnen Respekt“, so die Dorstenerin. Corona habe gezeigt, dass das soziale Miteinander und der direkte Austausch zwischen Lehrern und Schülern durch nichts zu ersetzen sei. Das Petrinum habe als Gemeinschaft diese Schwierigkeiten mit Kreativität und Einsatz gemeistert.
„Ich kann eine Verbindung zu Ihrer Bildungseinrichtung vorweisen, auch wenn es nur der Namen der Schule ist. Ich habe am Petrinum in Dorsten meine Schulzeit verbracht“, so die Regierungspräsidentin weiter. Eine besondere Ehre erteilte Bürgermeister Christoph Tesche dem Geburtstagskind. Er trug die Amtskette, die er nur zu besonderen Anlässen anlegt. „Ich trage diese nicht oft, weil ich keine Inflation betreiben will“, so der Bürgermeister. Das Petrinum habe in 600 Jahren große Wirkung hinterlassen und den unterschiedlichen Herausforderungen der Zeit und den Widrigkeiten getrotzt: Hexenverfolgungen, Pandemien, verschiedene Herrscher, Kriege. Als Lateinschule gegründet, spielte es in der Bildungslandschaft eine zentrale Rolle.
Teil der Seele Recklinghausens
Vor 785 Jahren habe Recklinghausen die Stadtrechte erhalten. Das Petrinum habe als Bildungseinrichtung 600 Jahre lang das Fundament gebildet. „Das Petrinum ist Teil der Seele unserer Stadt“, so Tesche.
Der Bürgermeister überreichte Schulleiter Michael Rembiak eine Fotografie der Originalgründungsurkunde des Petrinum von 1421 als Dank und Anerkennung. Schulleiter Michael Rembiak lobte die Kooperation zwischen den Recklinghäuser Innenstadtgymnasien und verdeutlichte, dass es wichtig sei, alte Zöpfe abzuschneiden, beschrittene Wege zu hinterfragen und für Ideen offen zu sein. Die Schule müsse Orientierung geben, dürfe grundsätzliche Werte aber nicht zur Disposition stellen in Zeiten, in denen bestimmte Strömungen Grundsätzliches infrage stellten.
Weihbischof Rolf Lohmann erklärte, dass dem Petrinum der Spagat zwischen Wandel, Veränderung und Tradition gelänge. „Humanistische Bildung und christliche Werte spielen in Ihrer Schule eine große Rolle“, so der Geistliche. Heike Waterfeld, Schulleiterin am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, hielt ein Grußwort für die Recklinghäuser Schulen. „Wir haben in unserem Archiv gekramt und einen Stadtplan von 1870 gefunden, der das Petrinum mitsamt Klosterkirche als herausragendes Gebäude tituliert. Wir werden Ihnen eine Kopie überreichen“, so Waterfeld. Nachdem ein feierlicher Gottesdienst den Jubiläumstag einläutete, endete der Geburtstag mit einem bunten Sommerfest am Abend.