
Ob Recklinghausen wie etliche Nachbarstädte im gemeinsamen Kampf gegen Clankriminalität der Sicherheitskommission („SiKo“) Ruhr beitritt, ist noch nicht klar. Die Entscheidung darüber wurde in der jüngsten Sitzung des Fachausschusses vertagt, weil FDP-Vertreter Jan-Henrik Heinz und die Grünen um ihren Sprecher Thorben Terwort weiteren Informations- und Beratungsbedarf angemeldet hatten. Das sorgt bei Benno Portmann, Chef der CDU, die mit den Grünen die Rathaus-Koalition bildet, für Unverständnis. Er macht deutlich: „Wir als CDU-Fraktion stehen klar für einen Beitritt zur ,SiKo Ruhr‘, damit wir in Recklinghausen auch weiterhin sicher sind.“
Bis zur neuerlichen Abstimmung in der Ausschusssitzung am 20. April will die Union Überzeugungsarbeit leisten. Auch wenn Portmann die Grünen nicht explizit nennt, macht er deutlich: „Ich bin überzeugt, dass wir eine breite Mehrheit hinbekommen. Kriminalität in dem Ausmaß können wir uns nicht leisten.“ Die „SiKo Ruhr“, ein Netzwerk aus Behörden wie Polizei, Kommunen und Zoll, geht auf eine Initiative von CDU-Innenminister Herbert Reul zurück.
Im Bemühen darum, die Wogen innerhalb der Koalition zu glätten, erklärt Portmann, dass das Verschieben der Entscheidung „um wenige Wochen“ kein Beinbruch sei. Allerdings: Andere Städte sind schon Monate und Jahre dabei – unabhängig von der Frage, von welchen Parteien sie geführt werden.
In jüngster Zeit waren die Grünen um Terwort mehrmals innerhalb der Koalition angeeckt, zum Beispiel durch Kritik am „REh“ und an „Recklinghausen leuchtet“.