Landgericht Bochum Ampel-Rowdy soll gewütet haben: „Ich bring‘ dich um, Du Kartoffel“

Nach einer mutmaßlichen Unfallfluchtfahrt an der Alte Grenzstraße kämpft ein Malergehilfe (29) am Bochumer Landgericht um einen Freispruch. © picture alliance / dpa
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Nach einer mutmaßlichen Unfallfluchtfahrt an der Alte Grenzstraße kämpft ein Malergehilfe (29) am Bochumer Landgericht um einen Freispruch – es könnte am Ende aber auch knüppeldick für ihn kommen.

Es war ein Pkw des Bruders des Angeklagten, der am 6. Mai 2018 an einer Rot zeigenden Ampel ein anderes Fahrzeug touchiert hat. So viel steht fest. Laut Anklage soll der Fahrer des Crash-Pkw dem Unfallgegner danach nur kurz aus dem Fenster entgegengeschleudert haben: „Ich bring‘ dich um, Du Kartoffel.“ Dann soll das Unfall-Fahrzeug weggefahren sein.

Fakt ist: Der Malergehilfe ist einschlägig vorbestraft. Fakt ist auch: Er hat keinen Führerschein, hätte also durchaus einen Grund gehabt, zu verschwinden. Aber: Der Angeklagte beteuerte zum Auftakt des Berufungsprozesses : „Ich war das nicht.“ Das hatte er – vergeblich – auch schon am Amtsgericht getan, als er zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden ist. Angeblich soll ein Bekannter damals hinterm Steuer gesessen haben.

Der Unfallgegner dagegen erkannte am Montag im Saal den Angeklagten als Fahrer „sicher“ wieder. Die Bochumer Richter wollen nun auch noch den möglichen Alibi-Geber als Zeugen befragen. Weil die Staatsanwaltschaft auch Berufung eingelegt hat und eine Gefängnisstrafe fordert, könnte es am Ende für den Angeklagten auch schlechter ausgehen. Urteil: 6. Oktober.

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