Grullbad Angeblicher Überfall: Seniorin (82) warnt vor Betrügern am Telefon

In Oer-Erkenschwick häufen sich die Betrugsfälle mit Enkeltrick und Schockanrufen. Eine 89-Jährige verlor so einen fünfstelligen Betrag. © picture alliance/dpa
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Eine Grullbaderin (82) warnt vor folgender Betrugsmasche: Ein Mann rief die Seniorin am Dienstag (1.2.) an. Er sprach akzentfreies Deutsch, die Bewohnerin schätzt ihn anhand der Stimme auf Mitte 50. „Er erzählte, dass er Polizist sei und dass am Tag zuvor eine ältere Frau auf der Kölner Straße überfallen worden sei“, erzählt die Seniorin. „Bei der Dame habe man einen Zettel mit zehn Adressen und Telefonnummern gefunden. Auch meine Daten sollen darauf gestanden haben.“ Der Anrufer habe gefragt, ob sie etwas von dem Überfall mitbekommen habe. Sie verneinte. Skeptisch geworden, fragte sie den vermeintlichen Polizisten, warum er erst einen Tag nach dem Vorfall anrufen würde. „Der Anrufer ging nicht darauf ein, sondern kündigte an, einen Streifenwagen vorbeizuschicken. Da habe ich aufgelegt“, so die Seniorin. Die angekündigte Streife sei nicht eingetroffen.

Polizeisprecher Andreas Lesch: „Diese Vorgehensweise ist uns bekannt. Häufig wird auch erzählt, dass ein Angehöriger an Covid-19 erkrankt sei und man Geld für ein teures Medikament benötige. In solchen Fällen sollte man immer kritisch hinterfragen, ob die Geschichte realistisch ist. Die Polizei würde sensible Daten ohne vorherige Kontaktaufnahme, zum Beispiel auf dem Postweg, nie am Telefon erfragen“, so Lesch. „Wir können den Angerufenen nur raten, aufzulegen und die Polizei zu informieren.“ Das hat die Bewohnerin getan. Den angeblichen Überfall gab es nicht. „Bei mir hat der Anrufer Pech gehabt. Ich bin vielleicht alt, aber noch fit im Kopf.“

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