
Jennifer Rachubas Sohn besucht die Gemeinschaftsgrundschule Kohlkamp. Weil die Einrichtung von der Stadt nicht mit Luftfiltergeräten ausgestattet worden ist, wollen 27 Eltern einer Klasse nun aus eigener Tasche für einen solchen rund 3000 Euro teuren Apparat zusammenlegen. Die Stadt untersagt es ihnen.
Die Begründung: Eine „Ungleichbehandlung einzelner Klassen innerhalb einer Schule und insbesondere im gesamten Stadtgebiet“, die „soziale Spannungen und Spaltungen nach sich ziehen könnte“, solle vermieden werden. Das teilt Rathaussprecherin Anna Knopp auf Anfrage mit. Den Eltern war diese Einschätzung bereits mitgeteilt worden. „Mit dem Argument dürften wir den Kindern ja auch kein Butterbrot mehr mitgeben“, findet Jennifer Rachuba.
Wie berichtet hatte die Stadt Mitte des Jahres in Abstimmung mit allen Schulleitungen 58 mobile Luftfiltergeräte für 30 Schulstandorte mit „sensiblen Räumen“ angeschafft. 15 Grundschulstandorte bekamen jeweils ein Gerät, die Einrichtung an der Hohenzollernstraße vier, die Im Reitwinkel sieben. Knopp: „Das bedeutet, es sind alle Klassenzimmer, die laut Erhebung nicht oder nur ungenügend belüftbar sind, ausgerüstet.“
Die Eltern hingegen wollen das ständige Lüften vermeiden, es gehe ihnen nicht um das Tragen bzw. Nicht-Tragen von Masken, betont Jennifer Rachuba. Knopp hält dagegen: „Auch weitere Fragen zur Wartung und Reparatur müssten beantwortet werden, denn nicht ausgetauschte Luftfilteranlagen, die abseits des eigentlichen Bedarfs angeschafft werden, könnten den gegenteiligen Effekt erwirken und sich zu sogenannten ,Virenschleudern‘ entwickeln.“ Laut Jennifer Rachuba ist das von den Eltern anvisierte Gerät wartungsfrei.