
Der Regen tat der diesjährigen Saat gut. Trotzdem hofft Landwirt Heinz Feugmann nun inständig auf regenarme Tage. Oder anders gesagt darauf, dass der Sommer noch ein paar Tage anhält. „Mindestens zwei Tage muss es trocken sein, dann kann ich mit der Kartoffelernte beginnen.“ Staubtrocken dürften die Felder sein, aber auch nur jetzt zur Erntezeit. „Wenn es regnet und das Wasser auf den Feldern steht, bilden sich schnell Erreger, die die Kartoffeln angreifen.“
Die Herausforderung bestehe aktuell darin, den richtigen Zeitpunkt abzupassen, um die Kartoffeln von den Feldern zu holen. Denn die Frühkartoffel „Annabelle“, die bei Feugmanns als Erste geerntet wird, müsse innerhalb von drei Wochen nach der Ernte im Kochtopf landen. Wegen dieser kurzen Lagerzeit rodet Heinz Feugmann nur den Wochenbedarf ab.
Frühjahr war ungewöhnlich kalt
Nächste Woche soll die Ernte endlich beginnen. Der Speckhorner sehnt den Tag herbei, wie ein Kind seinen Geburtstag. „Die Arbeit des letzten Jahres zahlt sich hoffentlich aus.“

Erst in drei bis vier Wochen ist die robustere Kartoffelsorte „Cilena“ an der Reihe. Die könne Feugmann bis März einlagern. Eigentlich hätte er schon vor Wochen seinen Kartoffelroder aus dem Schuppen geholt und auf Vordermann gebracht, um die acht Hektar großen Felder abzufahren. Doch die Kartoffeln beanspruchten in diesem Jahr eine längere Reifezeit. Das Frühjahr war kalt.
Weizen-Qualität hat abgenommen
Wenn es nach Christoph Heimann ginge, hätte es die vergangenen Wochen gerne etwas weniger regnen können. Der Niederschlag führte dazu, dass sich Pilzsporen in seinem Weizen vermehrten. „Die Qualität ist schlechter. Wir nutzen den Weizen als Futter für unsere Schweine und müssen die Körner stärker reinigen, um die Pilzsporen zu entfernen“, erklärt der Suderwicher Landwirt. Weizen, Wintergerste, Winterroggen und Erbsen seien eingefahren. Jetzt geht‘s an die acht Hektar Ackerbohnen. Auch das Stroh von den 15 Hektar großen Getreidefeldern ist bald fällig. Aber auch dafür muss es vor allem eins sein: trocken.

Heimann: „Das wird eine Herausforderung. Wenn es regnet, können wir das Stroh nicht pressen. Dann müssen wir sofort einen Erntestopp einlegen und das Stroh auseinander wenden, damit es trocknet.“ Christoph Heimann wäre es lieber, wenn es eine Woche durchregnet, dann aber auch eine ganze Woche trocken ist.
Besonders schlimm sei es, wenn erst nachmittags Regen einsetzt. „Dann müssen wir sofort abbrechen, und der ganze Erntetag ist hin.“ Wenn es einige Zeit trocken ist, arbeitet Christoph Heimann mitunter bis tief in die Nacht hinein. Notfalls müsse maschinell getrocknet werden. Und das sei aufwendig und vor allem teuer.