
Im Prozess um die mutmaßlichen Mord- und Messerdrohungen durch einen Rentner (69) hat am Mittwoch (22.9.) der erste Belastungszeuge ausgesagt. Ein 13-jähriger Schüler aus Süd bestätigte den Richtern am Bochumer Landgericht: „Ich habe gedacht, der tötet mich.“
Der Junge hatte im Sommer 2019 mit anderen Kindern auf dem Hof eines Mietshauses in der Südstadt gespielt. Irgendwann sei der Angeklagte erschienen. „Er hatte eine Tüte und kam damit auf uns zu“, erinnerte sich der 13-jährige Zeuge. Daraus habe der Senior ein langes Messer hervorgezogen. „Dann sind wir weggerannt“, so der Schüler. Schon in den Tagen zuvor habe der Rentner den Kindern am Fenstern mit einem Messer gedroht und dabei eine Kopf-Ab-Geste simuliert. Ein anderes Mal sei der Satz gefallen: „Ich werde euch noch packen und töten.“ Inzwischen, das betonte die Mutter des 13-Jährigen, habe sich das Nachbarschaftsverhältnis aber normalisiert: „Wir haben überhaupt keine Probleme mehr.“
Zu den Vorwürfen will sich der mutmaßliche „Messer-Rentner“ vorerst nicht äußern. Laut Anklage hat der 69-Jährige im Juli 2019 spielende Kinder vom Hof des von ihm bewohnten Mietshauses in Süd mit einem gezückten Messer vertrieben. Der 69-Jährige ist durch einen Messer-Vorfall in seiner früheren Nachbarschaft vorbelastet. Ihm könnte die Einweisung in eine forensisch-psychiatrische Klinik drohen.