KI-Technologie hilft bei Strahlentherapie in Recklinghausen Linearbeschleuniger nimmt Arbeit auf

Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie an den Knappschaft Kliniken Recklinghausen
Moderne Technik: So sieht der neue Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie aus. © MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock
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Die erste Bestrahlung erfolgte Ende Mai: Das MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner hat das Leistungsspektrum der Strahlentherapie der Knappschaft Kliniken an der Dorstener Straße in Recklinghausen ausgebaut. Kernstück ist der Einsatz eines hochmodernen Linearbeschleunigers. Der „Versa HD“ der Firma Elekta ermögliche eine besonders exakte Bestrahlung des erkrankten Gewebes – dank innovativer KI-Technologie. Damit sollen neben gutartigen Erkrankungen vor allem bösartige Tumore strahlentherapeutisch bestmöglich behandelt werden.

„Wir verfügen nun über einen Beschleuniger auf absolutem Topniveau“, freut sich der ärztliche Leiter Dr. Thomas Hillmann gemeinsam mit den Fachärztinnen Dr. Annkathrin Born und Christiane Rensing. „Die neue KI-Technologie bietet durch die verbesserten Visualisierungen von Zielstrukturen und zu schonendem Gewebe die Grundlage einer adaptiven Bestrahlung, bei der der Behandlungsplan täglich angepasst werden kann. Alle relevanten Bestrahlungsparameter werden dabei tagesaktuell neu berechnet. So können wir noch genauer, schneller und schonender bestrahlen.“

Zudem ist der Beschleuniger mit einem neuen Bestrahlungstisch ausgestattet, der in sechs Freiheitsgraden beweglich ist. Dies ermögliche eine flexible und millimetergenaue Lagerung des Patienten während der Bestrahlung. „Damit wird die Behandlungsqualität weiter verbessert“, so Dr. Hillmann.

Das Team der Strahlentherapie an den Knappschaft Kliniken Recklinghausen
Für die Patienten im Einsatz: das Team der Strahlentherapie.© MVZ Prof. Dr. Uhlenbrock und Partner

Parallel zum Einbau des neuen Bestrahlungsgeräts wurde die gesamte Abteilung im Untergeschoss des Krankenhauses renoviert und modernisiert. Die Sanierung verschiedener Räume und Flure erfolgte bereits 2021. Nach einem längeren Prozess, in dem es galt, die baulichen Voraussetzungen für den neuen Linearbeschleuniger zu prüfen, wurde ein detaillierter Zeitplan erstellt, nach dem die Demontage des Vorgängermodells bzw. die Installation des neuen Gerätes erfolgte.

Tumorzellen vernichten, Gewebe schonen

Die Klinik (und Praxis) für Radioonkologie und Strahlentherapie ist unter anderem von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Zentrum für die strahlentherapeutische Behandlung für Patienten mit einer Haut-, Brust-, Darm- oder Lungenkrebserkrankung. Darüber hinaus werden in der Klinik sämtliche Krebserkrankungen behandelt. Das Ziel der Strahlentherapie ist eine maximale Vernichtung der Tumorzellen bei größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes.

Neben Tumorpatienten werden in der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie auch Menschen mit gutartigen Erkrankungen wie Fersensporn, Tennisarm oder Gelenkarthrosen bestrahlt. Hierbei finden nur sehr niedrige Strahlendosen Verwendung. Bei gutartigen Erkrankungen kann die Bestrahlung entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Bei degenerativen, also verschleißbedingten Gelenkerkrankungen kommt es insbesondere in fortgeschrittenen Stadien zu Schmerzen bei der Bewegung. Durch die Behandlung würden die Schmerzen oft deutlich gelindert.

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