Bücherverbrennung auf dem Neumarkt Lesen gegen das Vergessen in Recklinghausen

Das historische Foto zeigt Studenten bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Berlin.
Nach der Machtübernahme lassen die Nationalsozialisten in Universitätsstädten die Bücher verfemter Autoren verbrennen. Nach dem Auftakt am 10. Mai in Berlin lodern die Flammen am 14. Juli 1933 auch in Recklinghausen. © dpa
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Die Veranstaltung „Lesen gegen das Vergessen“ war seit ihrer Premiere 2009 bislang immer eine große Sache. Auch in diesem Jahr werden am Mittwoch, 14. Juli, Menschen ihre Stimme erheben, um an die Bücherverbrennung in Recklinghausen an eben diesem Datum im Jahr 1933 zu erinnern – online zwar diesmal nur, aber nicht weniger bedeutungsvoll.

Oder vielmehr: Ab dem 14. Juli werden Recklinghäuserinnen und Recklinghäuser lesen. Denn bislang, so Erich Burmeister (Die Linke), einer der Organisatoren der Initiative „Lesen gegen das Vergessen“, stünden lediglich vier Personen fest, die Texte von Autorinnen und Autoren rezitieren, deren Werke den Nazi-Flammen zum Opfer fielen. Mit im Boot sind bislang der Schauspieler Martin Brambach, die Schauspielerin Christine Sommer, Bürgermeister Christoph Tesche und der „Stadtleser“ Michael von Ahlen. Burmeister geht außerdem davon aus, dass jemand aus den Reihen von Amnesty International mitwirken wird. „Ein paar Leute stehen noch aus“, so Burmeister.

2019, als zuletzt auf dem Neumarkt in Süd gegen das Vergessen gelesen wurde, standen 20 Vorleserinnen und Vorleser auf dem Podium. Dort, auf dem Neumarkt, brannten damals die Bücher von Kästner, Remarque, Tucholsky und anderen.

Die Lese-Passagen sollen dann nach und nach auf einem Youtube-Kanal zusammenlaufen. Außerdem soll eine DVD mit den gesammelten Beiträgen produziert werden. Burmeister: „Ziel der Aktion ist es, daran zu erinnern, dass auch in Recklinghausen Bücher verbrannt worden sind, nicht nur in Berlin.“

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