
Heiligabend in die Kneipe oder auf eine Party gehen? Was für die einen undenkbar, ist für andere längst Brauch. Und tatsächlich: Wenn die Geschenke ausgepackt und die Weihnachtsgans verputzt sind, gehen auch viele Leute in Recklinghausen „auf die Piste“. Wir verraten Ihnen, wo gefeiert wird – mancherorts auch schon beim Frühschoppen.
Drübbelken: Die Kneipe an der Münsterstraße ist für viele Recklinghäuser ein zweites Wohnzimmer. Darum öffnet Wirt Daniel Hageleit Heiligabend in zwei Etappen. Von 12 bis 16 Uhr kann aufs Christkind gewartet werden. Dann geht es nach der Bescherung ab 22 Uhr weiter. „Bei uns treffen sich vor allem viele Heimkehrer, die zu Weihnachten nach Recklinghausen kommen.“ Die Stimmung sei immer etwas Besonderes, schwärmt der Chef. Das wissen nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter: „Auch wir haben Personalmangel“, gibt Hageleit zu, „aber Heiligabend bekommen wir immer ohne Probleme eine Mannschaft zusammen.“ Dabei geht es Weihnachten im „Drüb“ eigentlich eher unweihnachtlich zu, auf Deko und Weihnachtsmusik wird verzichtet. Aber ein Trend, das hat der Gastronom beobachtet, macht auch vor seiner schweren Kneipentür nicht halt.: „Immer mehr Gäste trauen sich in Weihnachtspullis zu uns“, verrät er lachend. Willkommen sind sie auf jeden Fall. Übrigens: Am „Rest von Weihnachten“ öffnet das Drübbelken täglich ab 16.30 Uhr.
Tanzen bis zum Morgen: Genug gesessen und gegessen? Wer in dieser besonderen Nacht einfach nur tanzen will, hat in Recklinghausen zwei Optionen: „Holy Night @ Ratskeller“ beginnt um 23 Uhr. Karten gibt es online im Vorverkauf auf www.ratskeller-re.de. Im „Moondock“ an der Alten Grenzstraße beginnt die Christmas-Party ebenfalls um 23 Uhr.
Reinfeiern: Ins Fest „reinschwofen“ – auch das ist beliebt. Am Freitag, 23. Dezember, legt der DJ ab 21 Uhr bei der „After Job Party“ in der Hausbrauerei Boente. An der Augustinessenstraße wird zu den besten Hits des Jahres, Schlagern und Party-Ohrwürmern gefeiert. Der Eintritt beträgt an der Abendkasse zehn Euro.
Und natürlich wird auch im Ratskeller wieder getanzt, und zwar ab 23 Uhr beim „Christmas-Clubbing“.

Beim Frühschoppen aufs Christkind warten
Murphy’s Irish Pub: „Sláinte“, also Prost, heißt es ab 22 Uhr im Lampengässchen. Ralf Teubner und sein Team freuen sich darauf, am 24. Dezember viele bekannte Gesichter wiederzusehen. „Heiligabend ist bei uns seit mehr als 30 Jahren Kult“, sagt der Gastronom. Die Küche ist zu, „die Leute kommen ja schließlich schon satt zu uns“, sagt er. Aber dafür bleibt das altersgemischte Publikum umso länger. „Und jedes Jahr entdecken uns Weihnachten auch neue Gäste, die dann nächstes Heiligabend wiederkehren.“ Da werde es im Pub fast so voll wie früher zu längst vergangenen, aber unvergessenen Löhrgassen-Zeiten. Das Kolpinghaus, das Teubners Tochter Becky betreibt, bleibt Heiligabend übrigens geschlossen. Dafür können es sich die Gäste dort an den Feiertagen schmecken lassen.
Frühs(c)hoppen: Vielleicht hetzt der ein oder andere am 24. Dezember ja noch durch die Stadt nach Geschenken. Dabei macht es doch viel mehr Spaß, die Feiertage in geselliger Runde einzuläuten. Beim Frühschoppen im Eckstein kommt schon ab 10 Uhr durchaus so etwas wie Feierlaune auf. Um 15 Uhr wird abgesperrt. Das gilt auch für das Extrablatt, wo allerdings das Frühstück schon ab 8 Uhr serviert wird. Der Heiligabend-Jazz bei Boente war viele Jahre Kult. Doch seit Corona bleibt die Hausbrauerei am 24. Dezember geschlossen, ist aber an den Feiertagen wie gewohnt geöffnet. „Im Italian und in Noah‘s Place sind die Gäste aber bis 16 Uhr willkommen“, versichert Gastronom Uwe Suberg.