
Drei Bands, vier Open-Air-Bühnen, zwölf Konzerte und ein spannender Musik-Mix: Für all das steht das Weltmusik-Festival „Odyssee: Musik der Metropolen“, das erneut auch in Recklinghausen Station macht. Im Juli sind Fans der globalen Musiken eingeladen, die Vielfalt aktueller Klänge zu feiern, und das wie immer bei freiem Eintritt und unter freiem Himmel. Die Bands stehen nicht nur für Dancefloor-Rhythmen zum Mitwippen und Mittanzen, sondern positionieren sich in ihren Texten gegen Ausgrenzung und Gewalt.
Auftakt mit der Formation „Da Cruz“
Den Auftakt im Stadtgarten macht am Donnerstag, 10. Juli, ab 19.30 Uhr die afrobrasilianische Formation „Da Cruz“ (Brasilien/Schweiz) mit elektro-akustischen Klängen, die brasilianischen Pop und Bossa Nova mit Afrobeat, Hip-Hop und Dub zu einem Sound mixen, der in die Beine gehen dürfte. Frontfrau Mariana gilt mit ihrer Stimme als eine musikalische Ikone des modernen Brasiliens, das sich für Fairness in Politik und Wirtschaft einsetzt.

Für beste Laune, groovige Sounds und ausgetüftelte Arrangements stehen die Musiker von „KIBAB“, die am Donnerstag, 17. Juli, um 19.30 Uhr in Recklinghausen auftreten. Die Formation ist durch die Fusion mehrerer Bands entstanden und steht für einen rhythmusorientierten Stilmix irgendwo zwischen Balkanbeats, Jazz und elektronischer Tanzmusik. Dabei liefert die zehnköpfige Kombo mehrstimmigen Gesang, eine satte Percussion, unterstützt von Bläsern, Piano und Bass.

Nicht weniger als eine „Explosion aus energetischen Rhythmen, gepaart mit leidenschaftlichen Songs“ versprechen die fünf Musikerinnen von „Ketekalles“, die am Donnerstag, 24. Juli, auf die Stadtgarten-Bühne kommen. Das Quintett aus Spanien, Chile, Venezuela und Argentinien steht für einen rohen Rock- und Punksound, der mit katalanischer Rumba, mit Flamenco und Soul verschmilzt. „Ketekalles“ knüpft an die frühe „Mestizo“-Bewegung in Spanien an, die auch heute mit politischen Ambitionen und ausgelassener Spielfreude aufwartet. Das Publikum erwartet ein furioser Mix lateinamerikanischer Stile.
Aus nach fast 30 Jahren
Allerdings teilen die Veranstalter auch mit, dass die „Odyssee“ jetzt zum 27. und letzten Mal stattfinden wird. Die Veranstaltergemeinschaft setzt sich aus der Altstadtschmiede Recklinghausen, dem Kulturzentrum Pelmke in Hagen, dem Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim und dem Kulturzentrum Bahnhof Langendreer zusammen. Das Aus des Festivals sei „vor allem der finanziellen Situation in Land und Kommunen geschuldet“.
Auch die Kulturämter der beteiligten Kommunen und Spielstätten haben das Festival in der Vergangenheit durch Bühnen und Infrastruktur unterstützt. Doch die Kosten für Gagen, Technik, Security, Reinigung, Transport und Catering hätten sich in den vergangenen sieben Jahren fast verdoppelt. So habe die beim Land beantragte Fördersumme immer wieder angepasst werden müssen, während die öffentlichen Zuschüsse nicht in demselben Maße erhöht worden seien.