Zwischenbilanz Kalter Frühling lässt Spargelernte einbrechen

Bei Beckmanns Spargel in Recklinghausen-Essel läuft die Spargelernte auf Hochtouren. Mateusz Ogorkiewicz ist einer der fleißigen Erntehelfer.
Bei Beckmanns Spargel in Recklinghausen-Essel läuft die Ernte auf Hochtouren, das Foto zeigt Mateusz Ogorkiewicz. © Meike Holz
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Mit Spargelstecher, Stecheisen und Korb bewaffnet sowie mit schützender Kopfbedeckung auf dem Haupt, tummeln sich derzeit viele Erntehelfer bei mindestens 22 Grad auf den Feldern in Essel und Kirchhellen, um den feldfrischen Spargel zu stechen. Die Erntesaison ist auf Tenthoffs Hof an der Esseler Straße seit Ende März in vollem Gange. Insgesamt 80 Helfer sind auf beiden Höfen beinahe im Dauereinsatz.

„Wir haben in diesem Jahr erst zehn Tage später mit der Ernte begonnen“, sagt die Chefin des Hofs, Mechthild Tenthoff. Schuld war die Witterung, denn der Spargel mag es am liebsten warm, auch in der Nacht. „Zehn bis zwölf Grad braucht er schon. Im April hatten wir teilweise noch Nachtfrost. Das war sehr ungewöhnlich für die Jahreszeit.“

Der kalte Frühling und der Dauerregen sorgten für Ernteausfälle. „Wir haben bislang rund 30 Prozent weniger geerntet als im Vorjahr“, erzählt die Spargel-Expertin. Markus Beckmann, ihr Cousin, bewirtschaftet in Kirchhellen 20 Hektar große Felder. Weil der Boden sandiger ist und das Stangengemüse dadurch besser wächst, beginnt die Saison dort schon etwas früher.

Mateusz Ogorkiewicz (l.) und Jurek Wlodarek mit ihrer Ernteausbeute am Nachmittag. © Meike Holz

Dennoch: Das Wetter setzte dem grünen und weißen Spargel ordentlich zu. Das wirkte sich auf den Preis aus. Der Erste-Wahl-Spargel lag zu Saisonbeginn bei 16 Euro je Kilo. Wegen der Kälte und wegen der erhöhten Hygienevorschriften durch die Pandemie habe sich der Preis noch eine ganze Weile auf dem Niveau gehalten. Inzwischen ist der Kilopreis für den besten Spargel auf 15 Euro gesunken. „Der ist dann auch schon fertig geschält. Wir haben aber eine breite Preisspanne, für jeden Kunden ist etwas dabei.“

Das günstigste Kilo liege bei neun Euro. „Das sind dann immer noch ganze Stangen, nur sind die Köpfe leicht geöffnet“, erklärt Mechthild Tenthoff. Und die Kunden lassen sich ihren regionalen Spargel nicht nehmen. „Die Nachfrage war schon im vergangenen Jahr sehr hoch, auch in diesem Jahr ist die Kundenfrequenz durch die Direktvermarktung sehr gut. Sie fällt vielleicht etwas geringer aus“, so die Chefin.

Spargelsaison endet früher in Essel

Offiziell endet die Spargelsaison am 24. Juni, dem Johannistag. Tenthoffs Hof läutet das Saisonende allerdings schon etwas früher ein. Wer sich mit regionalen Spargel eindecken will, kann das noch bis mindestens 20. Juni tun. Danach wird noch der bis dahin übrig gebliebene Spargel unter die Leute gebracht. „Man muss wissen, dass man ein Spargelfeld nur acht Wochen lang beernten kann. Das ist wichtig, damit sich die Pflanze erholt. Bei etwa der Hälfte unserer Felder haben wir die Ernte schon abgeschlossen.“

Info: Auf der Internetseite von Beckmanns Spargel sind auch viele Rezepte für grünen und weißen Spargel zu finden. www.beckmanns-spargel.de/rezepte

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