Nach mutmaßlichen Morddrohungen gegen spielende Kinder steht seit Freitag am Bochumer Landgericht die Freiheit eines Rentners (69) aus der Südstadt auf dem Prüfstand. Es geht um Nötigung und eine mögliche Psychiatrie-Unterbringung zum Schutz der Allgemeinheit.
Im Mittelpunkt des Prozesses vor der 8. Jugendschutzkammer steht ein Zwischenfall vom 28. Juli 2019. Laut Staatsanwaltschaft hat der 69-Jährige gegen 16 Uhr drei spielende Kinder auf dem Hof seines Wohnhauses massiv bedroht und eingeschüchtert. Der Senior soll den Kindern mit einem Messer in der Hand zugerufen haben: „Verpisst euch ihr Ar…löcher, sonst schlitze ich euch die Kehlen durch!“.
Im Anschluss waren Strafanzeigen gegen den Rentner erstattet und Anklage beim Jugendschöffengericht in Recklinghausen erhoben worden. Weil sich an dieser Stelle allerdings bereits Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung und die Prüfung einer Zwangseinweisung in eine geschlossene psychiatrische Klinik ergeben hatten, wurde die Sache schließlich abgegeben an das dafür zuständige Bochumer Landgericht.
Zum Prozessauftakt hat sich der Rentner noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Der 69-Jährige will sich bis zum kommenden Prozesstag noch einmal mit seinem Verteidiger Olaf Krekeler beraten.
Für den Prozess sind aktuell noch fünf weitere Verhandlungstage bis zum 21. Juni anberaumt.
